Nebentätigkeit: Welche zusätzlichen Einkünfte der Fiskus ganz genau prüft

Achtung Steuerfalle: Als Handwerker sagen Sie in der Regel nicht nein, wenn zusätzliche Aufträge winken und Sie mit der Nebentätigkeit Geld verdienen können. Doch Vorsicht, handelt es sich um Tätigkeiten, die nicht dem Betrieb zugeordnet werden können, steht schnell der Fiskus vor der Tür. Hier die wichtigsten Einkommensarten im Schnelldurchlauf, damit Sie mit Ihrer Nebentätigkeit keine bösen Überraschungen erleben. Handwerkschefs, die mit einer Nebentätigkeit dazuverdienen, zum Beispiel als Vortragsredner, müssen im Auge behalten, inwieweit sich der Fiskus auch an solchen Honoraren beteiligt. Handwerker sind Unternehmer. Bieten sich geschäftliche Möglichkeiten in Form einer Nebentätigkeit werden diese genutzt, unabhängig davon, ob diese dem eigentlichen Betriebszweck entsprechen. Häufig übersehen Chefs dabei die steuerliche Auswirkungen, wenn in geringem Umfang, quasi „nebenbei“ Einkünfte erzielt werden, diese womöglich bis zur nächsten Steuererklärung ganz vergessen. Der Steuerberater kann nicht reagieren, da er von den Vorgängen oft gar nichts erfährt. Was Handwerker, die nebenbei aktiv werden, wissen müssen: Das Steuerrecht kennt sieben Einkunftsarten. Was keine Einkunftsart ist, unterliegt nicht der Versteuerung, so zum Beispiel Lotteriegewinne. Sie bleiben steuerfrei. Ausgenommen die pauschal versteuerten Kapitalerträge werden alle Einkunftsarten zusammengefasst und gemeinsam besteuert. Dies sind folgende: Nebentätigkeit: Einkünfte aus Land- und Forstwirtschaft Mancher Handwerker nutzt landwirtschaftliche Betätigungen als Ausgleich für die eigentliche Tätigkeit. Regelmäßige Erträge eines Nebenerwerbsbetriebs versteuert er meist korrekt. Ebenso kann es aber sein, dass er nach dem Fällen einmalig Holz verkauft oder Früchte und Obst verkauft. Die Freigrenze liegt bei 900 Euro, bei Ehepaaren bei 1.800 Euro. Gewerbe anmelden: Einkünfte aus einem weiteren Gewerbebetrieb Der eigene Gewerbebetrieb wird meist steuerlich korrekt erfasst. Allerdings fallen auch Tätigkeiten für Dritte unter gewerbliche Tätigkeiten, wobei die Grenzen zwischen Nachbarschaftshilfe und Schwarzarbeit fließend sind. Arbeitet der Unternehmer fachfremd für Dritte, ist neben der Versteuerung der Einkünfte die Anmeldung eines Gewerbebetriebs erforderlich falls diese nicht bereits ohnehin exisitiert. E-Commerce als Nebentätigkeit: So gelingt die Abgrenzung von Privatverkauf und gewerblichem Verkauf Eine weitere Einkommensmöglichkeit sind Verkäufe nicht mehr benötigter Güter. Chefs nutzen dafür häufig Verkaufsplattformen im Internet. Bei betrieblichen Verkäufen stellt die Differenz zwischen dem Buchwert und dem Verkaufspreis den Gewinn oder den Verlust dar. Privatverkäufe bleiben steuerfrei, selbst wenn sie in erheblichem Umfang geschehen, weil beispielsweise ein Speicher aufgeräumt wurde. Für den Unternehmer, der Gegenstände gezielt erwirbt, um sie anschließend zu verkaufen, besteht eine Steuerpflicht, wenn er die Freigrenze von 600 Euro überschreitet. Nutzen Handwerker entsprechende Plattformen sowohl geschäftlich, als auch privat, sollte verschiedene Konten eingesetzt werden, um eine Abgrenzung zu gewährleisten. Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung: Wenn Chefs einmalig über Internetforen vermieten Die dauerhafte Vermietung von Wohnraum erfolgt fast immer steuerlich korrekt. Bei einer gelegentlichen, vielleicht einmaligen Vermietung wird die steuerliche Angabe aber schon einmal „vergessen“. Was Chefs dazu wissen sollten: Die zeitweise Vermietung von Wohnraum über Internetforen steht im Fokus des Fiskus. In vielen Großstädten besteht ein Zweckentfremdungsverbot, womit vorab die Genehmigung der Gemeinde erforderlich ist. Für Vermietungen besteht eine jährliche Freigrenze von 1.000 Euro. Auch wenn Sie größere Grundstücke an Wohnwagen- bzw. Wohnmobilbesitzer zum Unterstellen vermieten oder im Fall eines Wasserzugangs an Bootsbesitzer, sind Sie in der Pflicht, Ihre Einnahmen steuerlich zu erfassen. Einkünfte aus selbstständiger Arbeit: Nebentätigkeit steuerlich korrekt vermerken Unter die Einkunftsart "selbstständige Arbeit" fallen freiberufliche Tätigkeiten. Der Freibetrag beträgt 410 Euro. Davon sind beispielsweise Veröffentlichungen in Fachzeitungen oder Vorträge bei der Volkshochschule oder der Berufsschule betroffen. Ebenso honorierte, künstlerische Leistungen wie Fotos oder Darbietungen. Weiterhin können pauschal 30 Prozent der Einnahmen als Kosten geltend gemacht werden, sofern die Kosten 3.600 Euro nicht überschreiten. Einkünfte aus Kapitalvermögen: Wenn Chefs Darlehen gewähren Da das Kreditinstitut für Zinserträge aus Kapitalvermögen die pauschale Kapitalertragssteuer von 25 Prozent abführt, sind hier kaum Risiken zu verzeichnen. Anders sieht es allerdings aus, wenn Dritte zinsfrei oder -vergünstigt ein Darlehen erhalten. Denn daraus resultiert ein geldwerter Vorteil, der der Versteuerung unterliegt. Wenn ein Kredit länger als ein Jahr läuft und kein marktüblicher Zins vereinbart wurde, vermutet der Fiskus einen darlehensähnlichen Charakter, so dass er einen Zinsanteil ansetzt. Ob es sich bei der Zinsfreiheit bzw. -reduktion um eine Schenkung handelt, muss im Einzelfall ermittelt werden. Die Freibeträge differieren je nach Verwandtschaftsgrad zwischen 20.000 und 500.000 Euro und können alle zehn Jahre erneut genutzt werden. Sonstige Einkünfte: Vorsicht mit wiederkehrenden Geldflüssen Sonstige Einkünfte sind vor allem wiederkehrende Bezüge, primär Renten und Unterhalt. Gesetzliche Renten unterliegen in zunehmendem Maße der Versteuerung. Bei einem Bezugsbeginn ab 2040 werden 100 Prozent erreicht sein. Der mit Renteneintritt festgelegte Versteuerungsanteil bleibt unverändert.

Eigentlicher Betriebszweck erfüllt? Nebentätigkeit: Welche zusätzlichen Einkünfte der Fiskus ganz genau prüft

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