Sony Xperia V: Überraschend robust

Smartphone-Härtetest auf der Baustelle: Das Sony Xperia V hat sich bis auf einen Test gut geschlagen.

Sony Smartphone
Das Sony Xperia V absolvierte den Testparcours auf der Baustelle erst souverän, bis es dann aber Schwächen zeigte. - © handwerk magazin

Edel, anmutig und schlank kommt das Xperia V auf unserem Baustellentestparcours an. Der erste haptische und optische Eindruck lässt vermuten, dass es bereits nach dem ersten Test ausscheidet und besser in der Handtasche der Ehefrau, als im Blaumann des Handwerkers seinen angestammten Platz findet. Die Verarbeitung scheint solide und zeitgemäß – aber erweist es sich zwischen Betonmischer, Steinsäge und Mörteleimer auch als robust, widerstandsfähig und spritzgeschützt genug, um auf dem Bau seinen Mann zu stehen?

Bei der näheren Betrachtung fällt weiter auf, dass das Xperia V eine leichte Wölbung hin zur Mitte des Gehäuses aufweist. Diese Bauweise verleiht diesem Modell einen leicht extravaganten Designanspruch und sorgt auch dafür, dass die Bedienknöpfe seitlich des Gehäuses sehr klein ausfallen. Das Smartphone liegt zwar gut in zarten Frauenhänden, aber für große Handwerkerhände sind die Tasten etwas zu klein geraten.

Zu den inneren Werten des Xperia V zählt unter anderem eine hochwertige, 13 megapixel-starke Kamera mit Autofokus und LED-Blitz. Mit dieser geballten Auflösungspower lassen sich zum Beispiel kleinste Risse im Mauerwerk oder Estrich einwandfrei und hochauflösend dokumentieren. Das Sony Xperia V bringt für ein Outdoor-Smartphone mickrige 120 Gramm auf die Waage und zählte somit zu dem leichtesten Testmodell auf unserer Baustelle. Wenn das Gespräch mit dem Bauunternehmer am Telefon mal länger dauert, kann sich der Handwerker getrost auf bis zu sieben Stunden Gesprächszeit verlassen.

Ob der schöne Schein des Xperia V täuscht und sich dahinter ein kerniges Outdoor-Smartphone verbirgt, hat unser Testparcours auf der Baustelle gezeigt.

Seite 2: Wie wir das Sony Xperia V getestet haben und was dabei heraus kam

  • Staubtest
  • Für den Staubtest nutzen wir eine Steinsäge die mitten auf der Baustelle steht. Die Säge ist circa zwei Meter lang und 1,50 Meter hoch. Um richtig viel Staub aufzuwirbeln, zerschneiden wir Backsteine. Im ersten Test werden die Smartphones in die Schmutz- und Staubauffanghalterung der Maschine unterhalb des Backsteines gelegt.
  • Wassertest
  • Für den Wassertest, die zweite Station des Baustellentestparcours, ist der Aufbau schnell erledigt. Wir füllen einen klassischen schwarzen Baustelleneimer randvoll mit klarem Wasser. Als Testsimulation stecken wir das Smartphone in die offene Brusttasche des Blaumanns. Im Folgenden bückt sich unser Handwerker nach einem Werkzeug, das neben dem Eimer auf dem Boden liegt, nach vorne. Dabei rutscht das Smartphone heraus und fällt in den Wassereimer, in dem wir es exakt 30 Sekunden lang belassen. Danach testen wir, ob sich das Modell noch einschalten und bedienen lässt.
  • Sturztest
  • Die dritte Teststation auf dem Baustellenparcours befindet sich in circa vier Metern Höhe auf dem Baugerüst. Wir simulieren einen Anruf, bei dem der Handwerker das Smartphone hektisch aus der Hosentasche zieht und es ihm dabei aus der Hand rutscht. Das Handy fliegt in die Tiefe und knallt auf dem steinigen Baustellenboden auf. Nach dem Sturz überprüfen wir das Smartphone auf äußerliche Schäden und testen, ob es sich noch einschalten und bedienen lässt.
  • Mörteltest
  • Für den Mörteltest benötigen wir eine kleine Wanne, in den wir den Mörtel kippen und mit Wasser anrühren. Das Smartphone wird anschließend in den Mörtelbrei fallen gelassen. Im Mörtel schwimmend, wälzen wir das Testmodell in 15 Sekunden  zweimal durch. Danach holen wir das Modell aus dem Eimer, spülen es mit kaltem klarem Wasser ab und überprüfen das Gehäuse zunächst auf Gebrauchsspuren. Anschließend nehmen wir den Funktionstest vor und testen, ob sich das Smartphone einschalten und bedienen lässt.

Staubtest

Als die Maschine von einem unserer Testhandwerker angeschaltet wird und die Backsteine kurz vor ihrer Zerteilung stehen, wird schnell klar, wie viel Steinmehl gleich durch die Luft wirbeln wird. Mit dem Einschnitt des Sägeblattes in den Backstein wird es nicht nur unfassbar laut, sondern auch düster. Das durcheinanderwirbelnde Steinmehl verdunkelt fast die Sonne. Nach drei Sägebahnen müssen wir uns erst die Augen wieder klar reiben, bevor wir das Sony von seinem dichten Staubmantel befreien, der sich wie ein Teppich über das Telefon gelegt hat.

Nachdem wir Display und Bedienknöpfe freigepustet haben, beginnen wir mit dem Funktionstest. Die dichte Staubwolke hat die sensible Elektrik im inneren des Xperia V nicht ansatzweise beeinträchtigen können. Das Smartphone lässt sich einschalten und voll in Betrieb nehmen. Auch äußerlich sind keine Abnutzungsspuren des Gehäuses erkennbar.

Unter den ersten verwunderten Handwerkerblicken gehen wir zu unserem zweiten Test- dem Bad im Wassereimer.

Wassertest

Wir bitten den anwesenden Polier um seinen Einsatz. Während das Sony-Smartphone halb aus der Brusttasche seines Blaumanns lugt und er ein Werkzeug neben dem Wassereimer liegend aufheben will, passiert das Missgeschick. Beim Nachvornebücken plumpst das 429,- Euro teure Smartphone in den halb mit Wasser gefüllten Eimer. Nach einer halben Minute holen wir das Handy wieder raus. Die Spannung beim nervösen Baustellenpublikum steigt. Ist das Xperia V nun ein Fall für den Recyclinghof?

Der Funktionstest beweist, dass wir mit unserem Schönling unter den Testmodellen nochmal mit dem Schrecken davongekommen sind. Dieses Sony-Modell hat selbst ein ausgiebiges Unterwasserbad völlig schadlos überstanden.

Sturztest

Das Smartphone klingelt und der Handwerker weiß gleich, dass das nur der Chef sein kann. Ein hektischer Griff in die Hosentasche und schon rutscht das gute Smartphone aus der Hand und fliegt vom Baugerüst unaufhaltsam in die Tiefe. Nach einer recht unsanften Landung auf dem steinigen Baustellenboden ist der Outdoor-Wille des Sony Xperia nun fast gebrochen. Das Display ist zersplittert und der moderne Touchscreen lässt sich nicht mehr bedienen. Die Software zeigt nach dem tiefen Fall des Smartphones hingegen keine Ermüdungserscheinungen: Das Handy lässt sich immer noch ein und ausschalten.

Mörteltest

Schmierige Bahnen durfte das Sony Xperia V im Mörteleimer dann nicht mehr ziehen, weil das Display aufgrund des Sturzes vom Baugerüst zu stark beschädigt war und wir der Software nicht den endgültigen Todesstoß versetzen wollten. Schade, sowohl die Handwerker als auch wir hätten gerne gesehen, ob sich das schicke Smartphone im letzten ultimativen Baustellentest auch noch bewährt.

Fazit: Das Sony Xperia V ist bedingt einsatzfähig auf der Baustelle.