Konsumklima: Höchster Stand seit 13 Jahren

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Die deutschen Verbraucher starten optimistisch ins neue Jahr. Das belegen die Ergebnisse der GfK-Konsumklimastudie für Januar 2015. Demnach wird für Februar sogar der Gesamtindikator von 9,3 Punkten prognostiziert – und damit der höchste Stand seit 13 Jahren.

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Konsumklima: Klarer Aufwärtstrend setzt sich fort

Das Konsumklima setzt seinen klaren Aufwärtstrend fort. Die Aussichten für die Konsumkonjunktur hellen sich damit weiter auf. Die GfK geht davon aus, dass die Binnenkonjunktur in Deutschland auch in diesem Jahr einen wichtigen Beitrag zur gesamten wirtschaftlichen Entwicklung leisten kann. Bereits im vergangenen Jahr war der Konsum auch nach Einschätzung des Statistischen Bundesamtes eine wichtige Stütze der Konjunktur.

Dennoch sollte nicht unterschätzt werden, dass nach wie vor gewisse Risiken für die wirtschaftliche Entwicklung, und damit auch für den Konsum, bestehen. Dazu zählen nach wie vor die internationalen Krisenherde, wie in der Ukraine und im Nahen Osten, die bislang noch weit von einer Lösung entfernt sind. Anhaltend negative Meldungen oder gar eine weitere Eskalation würden auch für den Konsum zu einer schweren Belastung werden.

Konjunkturerwartung: Verbraucher sehen deutsche Wirtschaft im Aufwind

Zum zweiten Mal in Folge legt die Konjunkturerwartung im Januar 2015 deutlich zu. Der Indikator gewinnt aktuell 8 Punkte und weist nun 22,5 Zähler auf. Ein höherer Wert wurde zuletzt vor einem halben Jahr gemessen.

Die deutschen Konsumenten sehen die deutsche Wirtschaft wieder im Aufwind. Noch im Spätsommer und Herbst vergangenen Jahres erlebte die Konjunktur aufgrund des krisenhaften weltwirtschaftlichen Umfeldes eine Schwächephase, bevor sie sich zum Jahresende wieder stabilisieren konnte.

Die Verbraucher rechnen damit, dass sich die deutsche Wirtschaft auch in den kommenden Monaten günstig entwickeln wird. Dabei dürften die deutlich gefallenen Energiepreise eine wichtige Rolle spielen. Niedrige Energiepreise in Kombination mit einer deutlichen Abwertung des Euro wirken wie ein Konjunkturprogramm und dürften neben den Exporten auch die Investitionsneigung der Unternehmen weiter beflügeln. Auch bei den deutschen Unternehmen nimmt der Konjunkturoptimismus zu, wie der dritte Anstieg in Folge des ifo-Geschäftsklimas belegt.

Anschaffungsneigung erreicht Acht-Jahres-Hoch

Bereits zum vierten Mal in Folge legt die Anschaffungsneigung im Januar dieses Jahres zu. Mit einem Plus von 8,3 Zählern klettert der Indikator auf 57,4 Punkte. Damit erreicht die Konsumneigung ein Acht-Jahres-Hoch. Im Dezember 2006, als die Anschaffungsneigung durch die unmittelbar bevorstehende Mehrwertsteuererhöhung deutlich überzeichnet war, lag der Indikator mit 59,9 Punkten zuletzt besser.

Die Impulse kommen ebenfalls von den stark rückläufigen Energiepreisen. So ist der Preis für Rohöl seit Mitte vergangenen Jahres um mehr als 50 Prozent gesunken. Wenn für Benzin und Heizöl deutlich weniger zu bezahlen ist, stehen den privaten Haushalten zusätzliche Mittel für andere Zwecke – so auch für Anschaffungen – zur Verfügung.

Zudem erhält die Konsumneigung zusätzliche Impulse durch eine weiter fallende Sparneigung, die im Januar auf ein neues Allzeittief abgerutscht ist.

Einkommenserwartung kompensiert Verluste aus dem Vormonat

Nach den spürbaren Einbußen im Vormonat legt die Einkommenserwartung im Januar wieder zu. Mit einem Plus von 6,8 Punkten kann der Einkommensindikator die Verluste aus dem Dezember fast vollständig wettmachen und liegt aktuell bei 47,8 Punkten.

Ein wesentlicher Grund für die überaus gute Einkommenserwartung liegt neben der stabilen Beschäftigung sicherlich in der zuletzt stark gesunkenen Inflationsrate in Deutschland. So betrug die Teuerungsrate im Dezember im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresmonat nur noch 0,2 Prozent. Für das gesamte Jahr errechnet das Statistische Bundesamt eine Teuerung von 0,9 Prozent.