Mit einer faustdicken Überraschung endete der Deutsche Nutzfahrzeugpreis 2012, veranstaltet von handwerk magazin und der Deutschen Handwerks Zeitung. Nicht die erfolgsverwöhnten deutschen Premiumhersteller liegen an der Spitze. Am besten gefällt den Testern ein Franzose.
Von Reinhold Mulatz
14 Handwerksunternehmer sowie eine Unternehmerin aus unterschiedlichen Branchen und Regionen testeten zwei Tage lang zwölf Transporter am Verlagsstandort in Bad Wörishofen. In diesem Jahr standen die Transporter mit Doppelkabine und Pritsche bis 3,5 Tonnen Gesamtgewicht zur Wahl – alles klassische Baustellenfahrzeuge, die gerade vom Bau- und Ausbaugewerbe häufig gefahren werden. Für diese Branchen ist ein Doppelkabiner mit Pritsche das ideale Fahrzeug: Geeignet für den Transport von bis zu sieben Personen, mit ausreichender Nutzlast für Baumaterial oder Maschinen auf der Pritsche und der nötigen Motorleistung für Anhänger.
Die Tester gingen an den zwei Tagen äußerst akribisch zu Werke. Beim Standtest, wo zum Beispiel der Fahrer- und Beifahrersitz, die Bedienung der Armaturen, die Heizung und Lüftung oder das Platzangebot auf der hinteren Sitzbank bewertet wurden, wurde alles exakt vermessen und verglichen.
Standtest wichtiger als die Fahrprüfung
Bei der abschließenden Bewertung zählte die Standwertung 50 Prozent. Hierbei untersuchten die Tester alle Fahrzeuge penibel, von der Fahrerkabine bis zur Pritsche. Mit 25 Prozent ging die Fahrbeurteilung in die Gesamtwertung ein, bei der jeder Tester jedes Auto über eine rund 20 Kilometer lange Strecke steuerte. Die Wirtschaftlichkeit, errechnet von der Dekra auf der Basis von Kaufpreis, Betriebs- und Reparaturkosten, ging mit 25 Prozent in die Gesamtwertung ein. Hier die Platzierung:
Seit 1992 veranstalten handwerk magazin und die Deutsche Handwerks Zeitung (Holzmann Medien) den Nutzfahrzeugpreis alle zwei Jahre, wobei die Fahrzeugkategorie wechselt. Für Verleger Alexander Holzmann gibt es „keinen vergleichbaren Test im Nutzfahrzeugbereich“. Denn hier entscheiden Handwerksunternehmer nach ausführlichen Praxistests, welches Fahrzeug das beste ist, so Holzmann.