Berufsbildungsbericht 2017 Wieder mehr neue Ausbildungsverträge im Handwerk

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Im Handwerk wurden laut aktuellem Berufsbildungsbericht im vergangenen Jahr knapp 142.000 Ausbildungsverträge neu abgeschlossen. Die Neuvertragszahlen sind damit das zweite Jahr in Folge leicht gestiegen – gegen den Gesamttrend. Trotzdem konnten auch 2016 rund 14.000 Ausbildungsstellen nicht besetzt werden.

Es werden wieder mehr Ausbilungsverträge im Handwerk abgeschlossen, trotzdem werden wohl auch 2017 viele Ausbildungsstellen unbesetzt bleiben. - © CG - Fotolia.com

Damit liegt der Anteil der unbesetzten Ausbildungsstellen am gesamten betrieblichen Angebot im Handwerk mit 9,4 Prozent deutlich über jenem für die Gesamtwirtschaft (8 %). Wie im Berufsbildungsbericht dargestellt, sind es vor allem die kleineren Betriebe, die zunehmend Probleme bei der Rekrutierung des Nachwuchses haben.

Bäcker und Fleischer führen die Hitliste der unbesetzten Stellen an

Ausbildungsstellen im Lebensmittelhandwerk (Fleischer 33 % unbesetzte Stellen, Bäcker 24 %), aber auch Klempner (26 %), Beton- und Stahlbetonbauer (23 %), Gerüstbauer (23 %) und Gebäudereiniger (21,8 %) lassen sich schwer besetzen.

Hans Peter Wollseifer, Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH), sieht trotz der Schwierigkeiten in einigen Branchen einen positiven Trend: „Die Neuvertragszahlen sind das zweite Jahr in Folge leicht gestiegen - gegen den Gesamttrend. Das zeigt: Für junge Menschen ist die berufliche Aus- und Weiterbildung im Handwerk eine hervorragende Berufs- und Karrierechance.“

Integration von Flüchtlingen bleibt Herausforderung

Eine zentrale Herausforderung bleibt die Integration von jungen Flüchtlingen in den Ausbildungsmarkt. Im Berufsbildungsbericht wird das bisherige Engagement der Wirtschaft hier ausdrücklich gelobt. Das Handwerk ist beim Thema Integration gut aufgestellt: 2016 befanden sich bereits knapp 4.600 junge Menschen aus den acht häufigsten Asylzugangsländern (Afghanistan, Eritrea, Irak, Iran, Nigeria, Pakistan, Somalia und Syrien) in Ausbildung. Etliche weitere Tausend junge Menschen mit Bleibeperspektive befinden sich in Praktika, Berufsorientierungsmaßnahmen oder in Ausbildungsvorbereitungskursen.

Jobbörsen für Auszubildende

Mit azubi.de startete im vergangenen Jahr eine neue Jobbörse für die Berufsausbildung in Deutschland. Sie soll den Nerv junger Berufsstarter treffen und der passgenaue Rekrutierungskanal für Ausbildungsunternehmen werden. Initiator und Gründer von azubi.de ist Absolventa Jobnet. Potenzielle Azubis erwartet auf den Seiten von azubi.de eine reichhaltige Bilderwelt, die Objekte der jeweiligen Berufsfelder werden im Look der „Generation YouTube“ dargestellt.

Schon länger online ist die Plattform lehrstellen-radar.de, die von vielen Handwerkskammern in ganz Deutschland unterstützt wird.