Fliesenleger Wettbewerb bei Fließenlegern aus den Fugen

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Branchen-Check Fliesenleger: Extrem viele Kleinbetriebe streiten sich um Aufträge. Umsätze und Gewinne sind entsprechend mäßig.

Branche. Seit der Reform der Handwerksordnung brauchen Fliesen-, Fußboden und Parkettleger keinen Meisterbrief mehr, um sich selbständig zu machen. Allein bei den Fliesenlegern sind die Betriebszahlen auf heute 63000 hochgeschnellt. Unter den zehn größten zulassungsfreien Gewerken der Anlage B1 zur Handwerksordnung rangieren sie auf Platz eins. Die Parkettleger sind mit rund 7000, die Estrichleger mit 5000 Betrieben in der Statistik des Zentralverbands des Deutschen Handwerks unter den Top Ten aufgeführt. Dahinter stecken viele Ein-Mann-Betriebe, die um Aufträge der Kunden ringen.

Betriebsvergleich. In dem alle zwei Jahre angestellten Betriebsvergleich der Landes-Gewerbeförderungsstelle des nordrhein-westfälischen Handwerks sind alle Bodenlegerbetriebe in Umsatzklassen von bis zu 500000 Euro und über dieser Schwelle eingeteilt. Die kleinen Betriebe erzielten 2009 einen Durchschnittsumsatz von 190000 Euro. Das Ergebnis vor Steuern stieg leicht auf 21 Prozent. Die größeren Unternehmen setzten durchschnittlich eine Million Euro um, hatten ein Ergebnis vor Steuern von 9,9 Prozent. Nach Abzug kalkulatorischer Kosten blieb das betriebswirtschaftliche Ergebnis für die kleinen Betriebe mit –3,7 Prozent negativ (2007: –6,4 Prozent), während die größeren einen Gewinn von 2 Prozent des Umsatzes (2007: –1 Prozent) erzielten.

Konjunktur. Das Bodenlegerhandwerk hatte einen schwierigen Start ins Jahr 2010 zu bewältigen. Dann aber entwickelte sich die Auftragslage dynamisch. Das Umsatzplus der Fliesen-, Platten- und Mosaikleger belief sich im Vergleich zum Vorjahr auf 2,6 Prozent, bei den Parkettlegern auf 3,7 Prozent. Die Estrichleger verfehlten mit –0,6 Prozent geringfügig ihr Vorjahresergebnis.

Aussichten. Dank einer weiterhin günstigen Auftragslage im Bereich Sanierung, Renovierung und Modernisierung können Fliesenleger und auch das übrige Bodenlegerhandwerk 2011 ein Umsatzplus zwischen 3 und 5 Prozent erwarten. Wegen der hohen Wettbewerbsintensität ist jedoch 2011 nur mit einer „ausreichenden“ Ertragslage zu rechnen (Quelle: BVR).