Unternehmerfrauen - ein starkes Stück Wirtschaft in Bayern

Einen ganz besonderen Abend konnten die Unternehmerfrauen Handwerk kürzlich erleben. Sie folgten der Einladung ihres Mitgliedes Jutta Widmann, MdL der Freie Wähler Landtagsfraktion und selbst Unternehmerin in den Bayerischen Landtag.

von links nach rechts: Jutta Widmann MdL, Christine Zellner UFH, Margit Niedermaier UFH, Manuela Nemela UFH - © Freie Wähler Landtagsfraktion

Unternehmerfrauen – ein starkes Stück Wirtschaft in Bayern

„ Neben einem erfolgreichen Mann steht immer eine starke Frau“

Landshut. Einen ganz besonderen Abend konnten die Unternehmerfrauen Handwerk kürzlich erleben. Sie folgten der Einladung ihres Mitgliedes Jutta Widmann, MdL der Freie Wähler Landtagsfraktion und selbst Unternehmerin in den Bayerischen Landtag. Besonders begrüßte wurde Margit Niedermaier , Vorsitzende des Landesverbands der UFH, sowie Christine Zellner, Landshuter Vorsitzende des Verbandes Unternehmerfrauen im Handwerk (UFH). Weiter Franz Prebeck, Präsident der HWK Niederbayern, sowie Fraktionskollegin Ulrike Müller, Mdl. Unter den mehr als 200 geladenen Gästen waren zahlreiche Unternehmerinnen aus 12 UFH-Arbeitskreisen der Einladung gefolgt. Weiter waren auch Gäste aus Wirtschaft und Verbänden anwesend. Ebenso die Berufsschule Landshut, die später die Verpflegung übernahm, war mit Schülern und Lehrkräften vertreten.

Wie können Kompetenz und Erfahrung von Frauen in bayerischen Unternehmen besser berücksichtigt und in gesellschaftliche Entscheidungsprozesse eingebunden werden? Diese wichtige Frage nahm Jutta Widmann zum Anlass und lud zu einem Parlamentarischen Abend unter dem Motto: „Unternehmerfrauen – ein starkes Stück Wirtschaft“ ein. Widmannsagte in ihrem Grußwort, Unternehmerfrauen seien das Rückgrat, das es vielen mittelständischen Unternehmen erst ermögliche, erfolgreich zu sein. „ Buchhaltung, Marketing, Kunden- und Personalakquise, „nebenbei“ noch Kinderbetreuung und die Organisation des Familienlebens, das alles leisten Unternehmerfrauen im Mittelstand – ohne zu murren, fernab von Frauenquoten. Heute Abend möchte ich den Versuch unternehmen, dies stärker ins Bewusstsein einer breiten Öffentlichkeit zu rücken“.

In Ihrer folgenden Ausführung betonte Margit Niedermaier , Vorsitzende des Landesverbands der UFH, Netzwerkbildung sei evident wichtig für Frauen, „ebenso wie eine konsequente Weiterbildung und Qualifizierung.“ Die UFH biete unter anderem Lehrgänge zu den Schwerpunkten Unternehmensführung, soziale Absicherung, haftungsrechtliche Fragen und Unternehmensnachfolge. Die partnerschaftliche Betriebsführung auf Augenhöhe ist das Anliegen der Unternehmerfrauen. „Ein Familienbetrieb heißt nicht umsonst so“, führte Niedermaier aus.

Nun folgte ein Highlight des Abends. Drei Unternehmerfrauen mit den unterschiedlichsten Lebenswegen erzählten in offener Weise ihren Werdegang. Doris Schandl, Chefin eines Bauunternehmens aus Vilsbiburg, schilderte in lustiger Weise, wie sie mit der Zeit in die Rolle der Unternehmerin hineinwuchs. „Ich habe es nie bereut mich selbständig zu machen“, so Doris Schandl. „Entscheidend dabei war, dass ich mich stets auf mein Organisationstalent verlassen und mich letztlich sogar an den äußerst rauen Umgangston im Baugewerbe gewöhnen konnte.“

Inge Maria Krämer ging einen anderen Weg, sie gründete mit 50 Jahren ein Bestattungsinstitut in Landshut.  „Ich wusste, dass ich mit meiner ganzen Person vor und hinter dem Unternehmen stehen, 12-Stunden-Arbeitstage und regelmäßige Wochenendbereitschaften akzeptieren muss, wenn ich erfolgreich sein möchte. Mitmenschlichkeit, Kompetenz und Freundlichkeit sind meine entscheidenden Erfolgsfaktoren.

Nun folgte der ergreifende Beitrag von Helga Löw aus Fürth. In bewegenden Worten schilderte sie, wie sie nach dem Tod ihres Mannes vor genau drei Jahren den 22-köpfigen Betrieb übernehmen musste. „Unser Unternehmen hat wegen guter Kontakte zu den Kammern und Innungen überlebt – vor allem aber mithilfe unserer hochqualifizierten Mitarbeiter. Und wir konnten die Banken überzeugen, weil wir als eines der wenigen Unternehmen der Branche selbst im Krisenjahr 2009 schwarze Zahlen schrieben“.  Franz Prebeck, Präsident der Handwerkskammer Niederbayern: „Auch meine Frau ist Mitglied bei den Unternehmerfrauen und daher kenne und schätze ich die Leistungen der Unternehmerfrauen.  Weiter sehe ich es als Herausforderung, uns dem zentralen Problem des Handwerks  zu stellen: der Überalterung unserer Gesellschaft. Denn bereits jetzt wird es immer schwieriger ausreichend Auszubildende zu gewinnen.“

In ihren abschließenden Worten betonte Jutta Widmann, Erfolg im Mittelstand bereite gerade den Frauen viel Mühe, aber auch besonders viel Freude. „Allerdings ist der Spruch „Hinter jedem erfolgreichen Mann steht eine starke Frau“ meines Erachtens überholt. In Wirklichkeit müsste es längst heißen: „ Neben einem erfolgreichen Mann steht immer eine starke Frau“.

Bei der nachfolgenden Podiumsdiskussion nutzen die Unternehmerfrauen die Gelegenheit, Probleme und Änderungswünsche mitzuteilen.

Mit einem frisch zubereiteten 8-Gänge Menü der Berufsschule Landshut endete dieser beeindruckende Abend im bayerischen Maximilianeum.

Die Landshuter Unternehmerfrauen bedanken sich für den Besuch aus folgenden Arbeitskreisen: Erding, Freising, Regensburg, Ebersberg, München, Weilheim, Amberg, Ansbach, Nürnberg-Fürth, Mittelfranken und Nordschwaben.  

Weitere Informationen zu den Unternehmerfrauen im Handwerk unter: www.unternehmerfrauen-bayern.de . Zum Arbeitskreis Landshut unter Christine Zellner, Telefon 08705/615 oder 1291, sowie http://landshut.unternehmerfrauen-bayern.de