Unternehmerfrau des Jahres Gabi Nikoleit: "Einfach das machen, was Spaß macht"

Industriefach- und Betriebswirtin Gabi Nikoleit stieg 2011 als kaufmännische Leiterin in die Zimmerei ihres Lebensgefährten ein. 2013 hat ihr handwerk magazin den Preis "Unternehmerfrau des Jahres" verliehen. Wir haben nachgefragt, wie sie den Schritt ins Handwerk erlebt hat und welche Tipps sie anderen Frauen mit auf den Weg geben möchte.

Gabi Nikoleit ist als mitarbeitende Partnerin von handwerk magazin zur "Unternehmerfrau des Jahres 2013" gekürt worden. - © Stefan Kröger

handwerk magazin: Sie sind soeben ausgezeichnet worden zur Unternehmerfrau des Jahres 2013. Wie fühlt sich das an?

Gabi Nikoleit: Es ist eine große Ehre für mich. Ich habe ja in den letzten Jahren gesehen, wie viele engagierte Unternehmerfrauen es im Handwerk gibt. Dass ich jetzt nach zweieinhalb Jahren schon ausgewählt wurde und diesen tollen Preis gewonnen habe, darüber freue ich mich wirklich sehr.

Wie sind Sie auf die Idee gekommen, sich zu bewerben?

Ich hatte in handwerk magazin die Bewerbungsunterlagen gesehen und war erst einmal nur neugierig, was da eigentlich so gefragt wird. In den Unterlagen habe ich dann gesehen, dass die Bewerbung so etwas ist wie Revue passieren lassen, was in den letzten Jahren passiert ist. Das hat mir gefallen und ich habe angefangen, mir Gedanken zu machen, was so alles geschehen ist.

Wie haben Sie den Schritt ins Handwerk erlebt?

Es war schon eine große Veränderung. Im dem Betrieb des Lebenspartners mitzuarbeiten ist etwas ganz anderes als selbständig in einem anderen Unternehmen. Zudem bin ich aus Hannover gekommen, einer Großstadt mit 500.000 Einwohnern. Jetzt sitze ich in einem Dorf mit knapp 900 Einwohnern.

Was gefällt Ihnen an Ihrer jetzigen Rolle im Handwerksbetrieb Ihres Partners?

Ich kann sehr viele Entscheidungen selbst treffen. Wir haben uns aufgeteilt, mein Partner Thilo macht den technischen Bereich und ich bin für den kaufmännischen Bereich zuständig. Da kann ich mich mit meinen Ideen voll einbringen und frei entscheiden.

Wie haben Sie denn reagiert, als Sie erfahren haben, dass Sie die Jury ausgewählt hat?

Ich war total überrascht, als der Anruf im Juli kam. Ich konnte es erst gar nicht glauben, habe mich unheimlich gefreut. Es gab seitdem so viele Termine. Der Fototermin, es wurde ein Video gedreht. So etwas habe ich bisher nicht erlebt, das war eine tolle Erfahrung.

Welchen Ratschlag möchten Sie anderen Frauen mit auf den Weg geben?

Sie sollten einfach das machen, was ihnen Freude macht. Ich hatte den Vorteil, dass ich mich als Diplomkauffrau gut einbringen kann. Wenn ich mit meinen Aufgaben im Betrieb und im Handwerk keinen Spaß hätte, wäre es die falsche Entscheidung gewesen.