Verkaufstipps: So steigen Sie in den Wertstoffhandel ein

Zugehörige Themenseiten:
Gewerbeabfall: Wohin mit dem Müll?

Rückvergütungsfähig sind viele Wertstoffe, die in Handwerksbetrieben anfallen. Allerdings macht jeder Entsorger Zahlungen davon abhängig, dass die Mengenpreise deutlich über den Logistik- und Handlingskosten liegen. So schaffen Sie die Voraussetzungen für den Verkauf von Wertstoffen.

Handel mit Wertstoffen
„Wer Wertstoffe sammelt, muss auch davon profitieren.“ Hans J. Behrens (li.), Elektro-, Heizung- Sanitärunternehmer mit Mitarbeiter Niklas Glazier. - © Nicolai Wolff

So steigen Sie in den Wertstoffhandel ein

Voraussetzungen im Betrieb prüfen

Laut Kreislaufwirtschaftsgesetz dürfen ausschließlich gewerbliche Abfälle, die sortierbar sind, auf dem freien Markt entsorgt werden. Ermitteln Sie, ob solche Wertstoffe in größeren Volumina (Richtwert: ein Behälter in zwei bis drei Monaten) anfallen und ohne größeren Arbeitsaufwand von den übrigen Abfällen getrennt werden können.

Tipp: Prüfen Sie, ob es im Betrieb ausreichend Flächen für die Lagerung gibt. Regen Sie Kooperationen zum Sammeln mit anderen Handwerksunternehmen in der Umgebung an.

Den richtigen Entsorgungspartner finden

Vom Entsorgungsverband des Norddeutschen Handwerks (ENH) abgesehen, gibt es bundesweit keinen vom Handwerk getragenen Entsorgungsdienstleister. Sie müssen Partner auf dem freien Markt suchen. In Frage kommen abhängig vom Abfall bundesweite Rücknahmesysteme (E-Schrott, Batterien) und regionale Dienstleister, die vor Ort bereits ein dichtes Netz von Rücknahmestationen aufgebaut haben. Infos bei den Branchenverbänden BDE (bde-berlin.org) und BVSE (bvse.de).

Tipp: Erkundigen Sie sich bei Ihrer Innung und Ihrem Fachverband nach möglichen Partnern.

Gesetzliche Vorgaben beachten

Ermitteln Sie bei den einzelnen Kandidaten, für welche Wertstoffe diese Rückzahlungen leisten und welche Produkt- und Trennungsqualität hierfür vorausgesetzt werden. Häufig gehen Markt- und Gesetzesanforderungen Hand in Hand. Kupferrohre müssen einen Millimeter dick sein und 95 Prozent Metallgehalt haben. Von Armaturen und anderen Sanitärmessingprodukten ist jegliches Zubehör zu entfernen, bei Altölen und Bremsflüssigkeiten werden gerne Herkunftsnachweise verlangt, Holz muss laut Altholzverordnung frei von PVC und anderen Schadstoffen sein.

Tipp: Die Umweltberatungsstellen von Kammern und Verbänden informieren über die Vorschriften.

Rentabilität ausrechnen

Viele Anbieter stellen in jedem Fall Logistik- und Handlingskosten wie Behältermiete, Transport oder weitere Trennungen in Rechnung. Entsprechende Informationen liefern die Unternehmen.

Tipp: Rechnen Sie aus, wie viel Wertstoffe in einem Jahr in Ihrem Betrieb als Abfall anfallen, nehmen Sie den niedrigsten Rücknahmepreis der letzten zwölf Monate, und ziehen Sie die Entsorgungskosten von den Rückvergütungen ab.