8 Schritte zum eigenen Unternehmen So bereiten Sie sich optimal auf eine Nachfolge vor

Franz Falk ist Geschäftsführer der Handwerkskammer Stuttgart. Er berät Unternehmer in betriebswirtschaftlichen Fragen.

8 Schritte zum eigenen Unternehmen

So bereiten Sie sich optimal auf eine Nachfolge vor

1. Qualifikation und „das Zeug zum Unternehmer“

Ohne Berufs- und Branchenerfahrung kann sich kein Unternehmer am Markt behaupten. Prüfen Sie, ob Sie eine Sondergenehmigung benötigen. Zudem sollten Sie schon Führungserfahrung haben, etwa als Werkstatt- oder Gruppenleiter, sowie und Erfahrung im Verkauf.

2. Geld

Ohne Eigenkapital geht bei einer Betriebsübernahme nichts. Deshalb sollten Sie gespart und Eigenkapital gebildet haben. Wichtig ist, dass dann auch die Familie, insbesondere Ihr Partner oder Ihre Partnerin, hinter Ihnen und Ihren Plänen stehen, wenn Sie das Ersparte oder die abbezahlte Wohnung dem unternehmerischen Risiko aussetzen wollen.

3. Die Suche nach dem geeigneten Betrieb

Dies kann über die Bank, die Kammer, eine Zeitschrift oder über Internet-Portale wie Nexxt-Change erfolgen.

4. Prüfen des Betriebes und eigene Strategie entwickeln

Dann folgen die gründliche Analyse (Due Diligence) des Betriebes und die Verhandlungen mit dem Vorgänger. Sie erarbeiten einen fundierten Geschäftsplan mit allen Planrechnungen. So bereiten Sie sich auch auf die Verhandlungen mit Kreditinstituten vor. Grundlage des Geschäftsplans ist die Strategie, die der Übernehmer in den nächsten Jahren verfolgt. Er muss den Betrieb so ausrichten, dass er auch künftig marktfähig bleibt.

5. Verhandlung mit dem Vorgänger

Hier geht es nicht nur um den Preis, sondern meist um ein ganzes Paket von Vereinbarungen und Verträgen wie Kaufvertrag, Mietvertrag über die Räume, Arbeitsvertrag mit dem Vorgänger, gegebenenfalls auch um einen Darlehensvertrag, wenn ein Teil des Kaufpreises nicht sofort bezahlt wird. Denken Sie auch daran, dass mit dem Altinhaber häufig auch dessen Ehefrau geht. Ihre Leistung müssen Sie ebenfalls ersetzen.

6. Kapitalbedarf richtig planen

In der Praxis wird der Kapitalbedarf meist unterschätzt. Denn Sie müssen nicht nur den Kaufpreis finanzieren, sondern auch Ersatz- und Neuinvestitionen. Der Betriebsmittelbedarf zur Vorfinanzierung der Umsätze ist ebenfalls zu berücksichtigen.

7. Konkrete Vorbereitungen

Die Mitarbeiter müssen schriftlich über die geplante Übergabe informiert, die Verträge unterschrieben, die Kunden und Lieferanten informiert sowie die An- und Abmeldeformalitäten erledigt werden. Sie beginnen mit der Einarbeitung.

8. Mitarbeiter und Kunden überzeugen

Sie müssen die Mitarbeiter für sich gewinnen. Denn nur wenn Sie Ihr neues Team motivieren können, trägt es Veränderungen mit. Überzeugen Sie daher mit Ihren Führungsqualitäten, und begeistern Sie die Kunden weiterhin von Ihrem Unternehmen.