AWH-Verfahren Schritte zum Unternehmenswert

Die Betriebsberater der Handwerkskammern gehen beim sogenannten AWH-Verfahren mit ihrer Berufserfahrung und einem festen, bewährten Schema vor. Dabei handelt es sich um eine besondere Form des Ertragswertverfahrens. Die wesentlichen Schritte im Schnellüberblick.

- AWH-Verfahren

Schritte zum Unternehmenswert

Schritt 1: Betriebsbesichtigung

Einen halben Tag hält sich der Experte in der Firma auf, um Informationen über den Betrieb zu gewinnen. Wie „aufgeräumt“ wirkt die Firma? In welchem Zustand erscheinen die Maschinen? Wie engagiert sind die Mitarbeiter? Er schätzt das Unternehmen auch anhand der betriebswirtschaftlichen Verhältnisse ein.

Schritt 2: Bilanzanalyse

Der Bewerter erfasst die Aktiva wie etwa die Maschinen, Immobilien oder das Warenlager. Anschließend ermittelt der Experte die Passiva - also etwa die Eigenkapitalausstattung der Firma. Außerdem analysiert er die Entwicklung der Gewinn- und Verlust-Rechnung der vergangenen vier Jahre und prognostiziert entsprechend der Ergebnisse den Ertrag für die kommenden Jahre.

Schritt 3: Zinsfestlegung

Der Kammerexperte legt einen individuellen Kapitalisierungszins fest. Dabei spielen der aktuelle Basiszins der Bundesbank für öffentliche Anleihen, der Risikozuschlag und die Abhängigkeit der Firma vom Inhaber eine Rolle.

Schritt 4: Ertragswertberechnung

Den aktuellen Ertragswert berechnet der Experte als Ergebnis aus prognostiziertem Gewinn und Kapitalisierungszins.