Reitsport Sattlerin: Mit der großen Liebe Geld verdienen

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Beruf und Freizeit unter einen Hut zu bekommen, ist nicht immer einfach. Wenn man aber nun sein Hobby zum Beruf macht?
Sattlermeisterin Farina Fuest ist das gelungen.

Farina Fuest ist täglich mit ihrer mobilen Werkstatt unterwegs. Ihr Hobby kommt dabei aber nicht zu kurz.
Farina Fuest ist täglich mit ihrer mobilen Werkstatt unterwegs. Ihr Hobby kommt dabei aber nicht zu kurz. - © Jens Nieth

Die Pferde sind ihre große Liebe – damit aber Geld zu verdienen ist schwierig. Doch Farina Fuest fand eine perfekte Lösung. Sie absolvierte ein Praktikum bei einem Sattler und wusste sofort: Das ist es. 2011 schloss sie dann ihre Lehre ab und sammelte ein paar Jahre Berufserfahrung.

Weiterbildung für die Selbstständigkeit

Den Meister und die Selbstständigkeit hat sie parallel gemanagt, gefolgt von der Fortbildung zur Betriebswirtin im Handwerk. Ihr war klar, dass sie sich selbstständig machen musste: „Ich bin Handwerkerin und keine Verkäuferin. Das sieht in der Branche nicht jeder so.“

Erst seit sie Unternehmerin ist, arbeitet sie so, wie es für sie und ihre Kunden wirklich passt. Das heißt: Ihr Arbeitstag – und der ihrer zwei Auszubildenden – beginnt um 11 Uhr, davor werden die eigenen Pferde versorgt. Mit dem Sprinter geht es dann auf Tour. Pro Tag stehen ungefähr fünf Termine im Umkreis von 70 Kilometern an und die Arbeitstage werden da schon mal etwas länger.

Reparaturen vor Ort

Dank der im Sprinter eingebauten Werkbank kann die Sattlermeisterin Reparaturen und Anpassungen vor Ort durchführen. „Sättel komplett selbst herzustellen ist wahnsinnig aufwendig und finanziell
belastend. Bis zur Fertigstellung weiß man nicht, ob er letztendlich für Pferd und Reiter passt“, erklärt Fuest.

Keine Nachwuchsprobleme

Über fehlenden Nachwuchs kann sich die 30-Jährige nicht beschweren. „Viele junge reitende Mädchen wollen auch gerne beruflich mit Pferden zu tun haben“, erzählt sie und lächelt. Ihre Leidenschaft für die Tiere und den Sport wird durch ihren Job übrigens nicht gedämpft. „Ich kann meine Freizeit bei den Pferden in Ruhe genießen“, sagt sie. Doch so richtig ruhig ist es in ihrem Reitverein nicht, denn „meist möchte jemand, dass ich mal schnell nachschaue, ob der Sattel seines Pferdes passt“, schmunzelt Farina Fuest.