Ökostrom-Umlage: Den steigenden Strompreisen trotzen

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EEG (Erneuerbare-Energien-Gesetz)

Handwerksunternehmen müssen bei dem Bezug ihres Stroms im Jahr 2014 so tief in die Tasche greifen wie nie zuvor. Das haben Branchen- und Regierungskreise angekündigt. Die EEG-Umlage wird in Zukunft deutlich steigen.

EEG-Umlage
Die EEG-Umlage wird 2014 um einen Cent auf 6,24 Cent pro Kilowattstunde steigen. - © beermedia/Fotolia.com

Handwerksbetriebe müssen im Jahr 2014 für ihren Strom eine historische Höchstsumme bezahlen. Nach Angaben der Energiekonzerne und der Bundesregierung wird die EEG-Umlage pro Kilowattstunde einen Cent mehr kosten und auf 6,24 Cent steigen.

Auf Grund der Subvention für den Energiemix aus Wind, Wasser oder Sonne müssten Verbraucher im Durchschnitt etwa 40 Euro mehr im Jahr bezahlen. Im Verhältnis zu einem privaten Durchschnittshaushalt ist der jährliche Mehrkostenaufwand für energieintensive Handwerksbetriebe, je nach Gewerk, deutlich höher.

Bei einem Verbrauch von beispielsweise 3 500 Kilowattstunden müssen die Verbraucher im kommenden Jahr nun für den Strom aus Erneuerbaren Energien insgesamt etwa 35 Euro mehr bezahlen. Hinzu kommen noch höhere Netzentgelte und die Mehrwertsteuer. Die zusätzlichen Mehrkosten im Jahr würden sich dann circa auf 100 Euro belaufen.

Die vier großen Netzbetreiber berechnen die prognostizierte EEG-Umlage (Ökostromzulage) anhand der Menge des eingespeisten Ökostroms, der Zahl der Stromkunden, die die Abgabe zahlen sowie der Börsenpreisentwicklung auf der Strombörse in Leipzig. Der Strompreisanstieg auf 6,24 Cent pro Kilowattstunde wurde am Dienstag den 16. Oktober offiziell gemacht werden.

Das Handwerk fordert vom Bundestag schnelles Eingreifen

Der Zentralverband des Deutschen Handwerks fordert „unverzüglich eine rasch wirkende Kostenbremse im Rahmen der Stromsteuer vom Bundestag“, wie Holger Schwannecke, Generalsekretär des ZDH, erklärt. Der Preisanstieg für die Kilowattstunde auf 6,24 Cent im kommenden Jahr bedeute eine „massive Zusatzbelastung insbesondere für kleine und mittlere Handwerksbetriebe“.

Als Gegenmodell schlägt der Verband vor, einen Freibetrag bei der Stromsteuer einzuführen. Der Betrag soll für Privathaushalte bei 2 000 Kilowattstunden und für kleine und mittlere Unternehmen bei 4 000 Kilowattstunden liegen. Finanziert werden könne dies durch die erhobene Mehrwertsteuer auf die EEG-Umlage.

Für Handwerksunternehmer können dem Preisanstieg trotzen

Unternehmer können auf Stromausschreibungsportalen ihren Verbrauch angeben und sich das günstigste Angebot für einen Stromanbieter unterbreiten lassen. In dem kostenlosen Download von handwerk magazin finden Sie eine Übersicht von verschiedenen Anbietern.

Einen anderen Weg, Strom preiswert zu beziehen, bieten Stromeinkaufsgemeinschaften. In diesen Zusammenschlüssen von mehreren Unternehmen lassen sich „Preisvorteile von bis zu 20 Prozent erzielen“, wie Carmen Coupé von der Handwerkskammer Stuttgart sagt.