Betrieb des Monats
Veredeln statt wegwerfen: Upcycling ist Trend. Die Simssee-Handweberei in Oberbayern lebt diese Philosophie der Nachhaltigkeit mit ihren Fleckerlteppichen bereits in der zweiten Generation.
Umweltbewusstsein und Nachhaltigkeit ist heute ein wichtiges Kaufkriterium. Die Simssee-Handweberei im oberbayerischen Stephanskirchen bedient mit ihren Teppichen diesen Zeitgeist. Der Familienbetrieb setzt schon seit Langem auf Upcycling: Das heißt, nicht mehr gebrauchsfähige Produkte nicht auszumustern, sondern ihnen in veränderter Form ein neues Leben zu geben. Der Handwerksbetrieb verwandelt Stoffreste in farbenfrohe und strapazierfähige Teppiche. „Die Nachfrage zieht wieder an. Wir profitieren vom Trend zur Regionalität und Nachhaltigkeit. Junge Familien achten verstärkt auf eine hochwertige, natürliche Verarbeitung“, sagt Inhaber und Webermeister Alfred Licht.
Veränderte Betriebswege
Seit 1981 fertigt der Handwerksbetrieb bereits seine Fleckerlteppiche. Alle Produkte sind handgewebte Unikate. 1997 übernahm Alfred Licht von seinem Vater das Unternehmen. Geändert haben sich in den vergangenen 36 Jahren die Vertriebswege. Heute verkaufen Licht und seine fünf Mitarbeiter das Sortiment bestehend aus Teppichen, Kuscheldecken und Tischwäsche im eigenen Ladengeschäft, auf Märkten, auf Messen wie der Heim & Handwerk in München und über den Online-Shop.
Maßanfertigung für Privatkunden
„Das wichtigste Standbein ist aber immer noch die Maßanfertigung für Privatkunden“, erklärt Webermeister Licht. Die individuelle Beratung und Anfertigung kostet die Kunden keinen Aufpreis. Die Lieferzeit für die Unikate beträgt zwischen vier und acht Wochen. Für einen Quadratmeter Teppich brauchen die Weber zwei Kilogramm Stoffreste – entweder fabrikneue Reste aus der deutschen Textilindustrie oder auch Stoffreste, die der Kunde selbst mitbringt. Ein Quadratmeter Fleckerlteppich kostet etwa 50 Euro. Die handgewebten Schafwollteppiche beginnen bei rund 90 Euro pro Quadratmeter.