Netiquette Kleiner Knigge für soziale Netzwerke

Zugehörige Themenseiten:
Urheberrecht

Wahren Sie im Web immer die „Netiquette“? Das Kunstwort steht im Internet für Verhaltensregeln, die ein faires und höfliches Miteinander der Nutzer in Chats, Foren und Blogs ermöglichen. Es gibt ein paar Grundregeln, die Handwerksunternehmer bei der Imagepflege in Sozialen Netzwerken auf jeden Fall kennen sollten.

Facebook
Wollen Handwerksunternehmer in den sozialen Netzwerken wie Facebook & Co. seriös auftreten, müssen Sie auch den richtigen Umgangston beherrschen. - © kbuntu/Fotolia.com

Persönlichkeitsrechte achten

Geben Sie keine Informationen über Dritte (zum Beispiel Kunden,  Mitarbeiter, Geschäftspartner) im Internet preis, ohne deren Einverständnis. Schützen Sie alles Gespeicherte so, dass niemand Zugriff auf fremde Daten bekommen kann. Das gilt übrigens schon bei der erstmaligen Anmeldung bei Facebook. Wenn das Programm Sie fragt: „Sind deine Freunde schon bei Facebook?“, klicken Sie auf „diesen Schritt überspringen“. Sonst durchwühlt der Datenkrake bereits Ihr E-Mail-Postfach.

Urheberrecht wahren

Respektieren Sie fremdes geistiges Eigentum. Bilder, Texte, Videos oder andere Werke Dritter sind für Ihren eigenen Auftritt im Web tabu. Es sei denn, die Rechteinhaber haben die Nutzung ausdrücklich gestattet. In diesem Fall darf eine Quellenangabe nicht fehlen. Tipp: Wenn Sie auf etwas verweisen möchten, setzen Sie einen Link, der die User von Ihrer Seite zur entsprechenden Quelle führt.

Sachlich argumentieren

Bleiben Sie bei allen Aktivitäten im Web stets freundlich und sachlich. Lassen Sie sich unter keinen Umständen zu persönlichen Angriffen oder gar Beleidigungen hinreißen. Greifen Sie Kritik konstruktiv auf; versuchen Sie, die Argumente des Gegenübers zu verstehen und gemeinsame Lösungen zu entwickeln. Suchen Sie bei hartnäckigen Attacken lieber direkten Kontakt, zum Beispiel per E‑Mail oder Telefon. Tipp: Überlegen Sie sich schon im Vorfeld, wie Sie mit eventueller Kritik umgehen – handeln Sie nicht aus dem Affekt heraus.

Klare Sprache

Schon in der Überschrift beziehungsweise in der ersten Zeile jedes Beitrags – ob Blog, Internetforum oder Facebook, sollten Sie deutlich machen, worum es geht. Nichtssagende oder sogar irreführende Überschriften und Aussagen rauben Nutzern viel Zeit und sind entsprechend unbeliebt. Vor allem aber tragen sie dazu bei, dass Ihre Beiträge weniger gelesen werden.

Keine Werbung

In Diskussionsforen, Chats und anderen Dialogmedien ist Werbung nicht gerne gesehen. Wenn Sie als Unternehmer dort unterwegs sind, geben Sie sich zu erkennen. Wenn Sie sich mit Sachverstand in die Gespräche einbringen, können Sie sich einen Ruf als Experte und „Insider“ erwerben. Überzeugen Sie durch Kompetenz und Ansprechbarkeit, nicht durch platte Werbesprüche. Ein Link auf die eigene Unternehmensseite lässt sich meist in einem Nutzerprofil oder in der Signatur hinterlegen.

Nicht „schreien“

Manche Internetnutzer versuchen ihren Aussagen Nachdruck zu verleihen, indem sie sie in Versalien (GROSSBUCHSTABEN) schreiben oder anderweitig (etwa durch Farben) hervorheben. Im Web gilt das als Schreien. Weil es zudem Texte schwerer lesbar macht, ist es unschicklich, sich auf diese Weise in den Vordergrund zu drängen.

Duzen oder Siezen?

Im deutschen Sprachraum gilt in vielen Bereichen des Social Web das „Du“ keineswegs als unhöflich. Aber nicht in allen. Auf Firmen-Homepages zum Beispiel ist es nach wie vor üblich, Besucher zu siezen. In Blogs oder Sozialen Netzwerken kommt es darauf an, ob eher Vertraute (z.B. Berufskollegen) oder Fremde (Neukunden) angesprochen werden sollen und welches Image Sie für Ihr Unternehmen pflegen. In vielen Foren und Netzwerken hingegen würde ein „Sie“ eher irritieren. Tipp: Passen Sie sich diesbezüglich den Gepflogenheiten des jeweiligen Bereiches im Web an, in dem Sie sich gerade bewegen. 

Höflichkeit wahren

gehört auch im Social Web zum guten Ton. Ihrem Unternehmen bieten sich damit übrigens zusätzliche Chancen zur Kundenpflege. Überraschen Sie einen Auftraggeber, der Ihre Firma beispielsweise mit einer guten Bewertung im Internet gewürdigt hat, doch einmal mit einem kleinen Präsent. Oder bieten Sie einem Kritiker ein persönliches Gespräch in der Firma oder bei ihm zu Hause an. So holen Sie den Dialog aus der virtuellen in die reale Welt.