Soziale Netzwerke: Handwerker müssen Leistungsbeweise erbringen

Mit Nachrichten über soziale Netzwerke erzeugen Unternehmer bislang nur wenig Vertrauen bei den Kunden. Handwerker sollten die Anzahl ihrer „Fans“ nicht als Maßstab für gute Kommunikation nehmen.

Die Möglichkeit für Unternehmer, mit sozialen Netzwerken ihre Marke zu profilieren, propagieren Experten seit mehreren Jahren. Vor allem über positive Kommentare ihrer Kunden, so Experten, könnten Betriebe das Vertrauen neuer Kunden gewinnen und ihre Leistungen bewerben.

Mehr Leistungsbeweise statt Verlosungen in sozialen Netzwerken

Wie die Studie „Beyond The Digital Hype“ des Beratungshauses Brand:Trust nun aber zeigt, erzeugen Nachrichten über Medien wie Facebook bislang nur wenig Vertrauen unter den Nutzern. Beim Umgang mit sozialen Netzwerken sollten Handwerksunternehmer sich daher bemühen, die „Forderung der Nutzer nach Transparenz und Offenheit“ zu erfüllen, die Brand:Trust-Geschäftsführer Klaus-Dieter Koch hervorhebt. “Mehr Leistungsbeweise statt iPad-Verlosungen” sind hierzu laut Koch nötig.

Was wirklich zähle, sei…

…eine echte Bereitschaft der User, ihre persönliche Reputation im Netz für die Marke zu riskieren und sie tatsächlich weiterzuempfehlen. „Mit dem Anklicken eines ,Mag ich‘-Buttons“, wie bei Facebook üblich, „ist dies längst nicht geschehen”, erklärt Koch.

Überhaupt kommen die vertrauenswürdigsten Informationsquellen nicht aus dem Internet: Persönliche Empfehlungen (38,5 Prozent) und Testberichte in Zeitschriften (28,3 Prozent) werden von den meisten Nutzern als vertrauenswürdig eingestuft. Facebook-Fanseiten von Marken oder Unternehmen finden dagegen nur 4,4 Prozent der Befragten sehr vertrauenswürdig.

Marken-„Fans“ nicht besonders kaufbereit

Die Fans von Marken-Homepages sind den Marken gegenüber auch nicht besonders loyal, wie die Studie zeigt: Nur rund jeder Dritte (32,5 Prozent) der befragten Online-User würde bei entsprechendem Bedarf auf jeden Fall ein Produkt seiner Marke erwerben. Auch eine Mehrzahl interviewter Experten (55 Prozent) attestiert der Anzahl der „Fans“ keine Aussagekraft über eine Marke.

Ohnehin ist es nicht vorrangig die Marke an sich, sondern das Thema, was 69 Prozent der Befragten motiviert, in Blogs, Foren oder sozialen Netzwerken über Marken zu lesen. Erst auf dem zweiten Rang folgt das Interesse an den Marken oder Produkten eines Unternehmens (55,8 Prozent).