Fahrzeugeinrichtung
Mit branchengerechten Werkstattwagen hat der Handwerker alles für Reparaturen und Kundendienst an Bord. Am Beispiel SHK zeigen wir, was der Markt heute bietet.
Mit der rollenden Werkstatt zum Kunden
Branchenfahrzeuge liegen im Trend. Für Elektriker, Klempner, Maler und Fensterbauer gibt es speziell ausgerüstete Fahrzeuge. Auf der IAA in Hannover wurde sogar das Bäckerauto des Jahres gekürt. Kurier- und Paketdienste bekommen Sonderanfertigungen.
Handwerker, die sich nach einem Werkstattwagen umschauen, stoßen auf ein großes Spektrum. Man braucht nicht einmal zum Spezialisten zu gehen, um fündig zu werden; alle Hersteller von Lieferwagen und Transportern haben sie im Angebot. Man kooperiert mit den ausrüstenden Firmen. Stellt der Handwerker jedoch spezielle Ansprüche, bleibt ihm der Weg zum Spezialisten nicht erspart. Besonders im Bereich Sanitär, Heizung, Klima (SHK) ist dies nötig, denn hier werden Ausrüstungen gefordert, die andere so nicht brauchen. Ein Grund, sich dort einmal näher umzusehen.
Aluca
Die Schwaben bauen mit Aluminium. Angeboten werden zwei Systeme, AluV und AluM. Das eine, AluM, ist der standardisierte Einbau von 18 vorbereiteten Modulen für Fahrzeuge aller Art und aller Hersteller. Unterbauten, ausziehbare Werkbänke, Schränke mit Koffertablaren und Schubladen, Servicekoffer, Systemregale mit Regalwannen oder Sichtlagerkästen sowie Aufsetzwannen und Werkbänke werden vormontiert oder in Einzelteilen zum Selbsteinbau geliefert.
Beim AluV-System sind individuelle Lösungen in verschiedenen Höhen, Breiten und Tiefen möglich. Fachböden, Schubladen, Koffertablare, Türelemente, Regalklappen und Regalwannen können beliebig angeordnet werden.
Bott
Auf die Anfrage nach einer Empfehlung fürs SHK-Gewerbe kam von Bott in Gaildorf nur der Hinweis, wie variabel die rollende Werkstatt mit dem System „Vario“ gestaltet werden kann. Ein einheitliches Raster (MFR, Multi-Funktions-Raster), nach dem die Grundelemente wie Schränke, Seitenteile und Unterbauten dimensioniert sind, ist die Basis der freien Kombinierbarkeit aller Funktionsteile. Dies sind Schubladen, Wannen, Fachböden, Fachböden mit Klappe, Koffer-Tablare, SystainerTablare, Systainer-Schubladen, Schwerlastwinkel, Koffer-Spannset und Zurrschienen.
Hafa
Eine vollwertige rollende SHK-Werkstatt kann Hafa nicht bieten. In Remscheid konzentriert man sich auf Grundausstattungen mit Werkzeug- und Materialschränken. So entstehen Servicefahrzeuge für viele Bereiche, in denen keine speziellen Anforderungen gestellt werden. Wenn allerdings ein Auto für den schnellen Kundendienst gebraucht wird, findet der SHK-Handwerker hier ein preisgünstiges Angebot, auf das er schon mal ein Auge werfen sollte. Hafa baut die Einrichtungen nicht selbst, sondern bezieht sie von anderen Herstellern.
Kögl
Kögl baut mit Stahl. Der Hersteller von Betriebseinrichtungen und Lagern überträgt seine Praxisnähe auch auf die mobilen Werkstätten. So umfangreich, vielseitig und anpassungsfähig an unterschiedlichen Bedarf stellt sich kaum eine andere Fahrzeugeinrichtung dar. Das Angebot reicht vom Pkw bis zum schweren Transporter und schließt alle Marken und Modelle ein. Unter dem Stichwort Raumsparkonzept wird mit Modulen operiert, wobei Wert auf ausreichend Platz zum Arbeiten im Fahrzeug gelegt wird. Kögl stellt aus seinem großen Sortiment an Bauteilen praxisgerechte Lösungen für die SHK-Branche zusammen.
Modul-System
Der schwedische Ausrüster Modul-System hat sich vor allem Sicherheit auf die Fahnen geschrieben. Basis für die Stabilität der so ausgerüsteten Fahrzeuge ist ein spezielles Schienen- und Befestigungssystem, das der Konstruktion des jeweiligen Fahrzeugmodells angepasst ist. Befestigungen mit Blechschrauben und Popnieten werden durch besondere Sicherheitsschrauben ersetzt. Klar, dass Transporter mit Modul-System-Einrichtungen den Crashtest mit rund 40 km/h und 20 g Stoßkraft absolviert haben und die ECE-R17 erfüllen.
Plastipol-Scheu
Mit einem Angebot von drei Ausrüstungsvarianten ermöglicht Plastipol-Scheu dem Handwerker, seinen Kundendienst- oder Werkstattwagen je nach Bedarf und Geldbeutel zu planen. In der „Basic-Line“ bekommt er standardisierte Regal-Module mit Kunststoffbehältern zum Selbsteinbau. Die nächste Stufe ist die „Expert-Line“ für Lieferwagen und leichte Transporter aller Art. Dieses System hat durch Teleskopschienen geführte Schubkästen, die beidseitig verriegelt werden können und auch ausgezogen bis 6o kg Gewicht aushalten.
Sortimo
Wer heute von Sortimo spricht, meint „Globelyst“. Das auf einer stabilen Rahmenkonstruktion aufbauende System ist flexibel wie kaum ein anderes. Es kann selbst in einem Werkstattwagen, der schon lange im Einsatz ist, geändert und ergänzt werden. Auf dem Rahmen lassen sich Fachböden, Schubladen und Koffer unterschiedlicher Breiten und Höhen frei miteinander kombinieren.
Würth
Wer zu Würth geht und nach Werkstatteinrichtungen sucht, muss wissen, was er braucht. Das Angebot unter dem Namen Orsymobil ist umfangreich und gilt für alle gängigen Nutzfahrzeugtypen. Realsysteme in Modulbauweise sind mit vielen Ergänzungen und einer Fülle an Zubehör zu haben. Die erforderlichen Umfänge und Ausrüstungen müssen aber erst zusammengestellt werden, um den gewünschten Einbau zu bekommen. Freilich bietet das Unternehmen an, mit kompetenter Beratung zu helfen. Es sieht sich auch als Ansprechpartner.
Jörn Turner
reinhold.mulatz@handwerk-magazin.de