Holzbau Mehrgeschossige Bürogebäude aus Holz sind kein Problem

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Die Zimmerei-Betriebe der deutschlandweit vernetzten Vereinigung „ZimmerMeisterHaus“ nutzen die ökologischen und ökonomischen Vorteile des Baustoffs Holz verstärkt beim mehrgeschossigen Bauen.

Neubau der Firma ZinCo in Nürtingen, erstellt in Holzbauweise. - © ZinCo

Die ZimmerMeisterHaus-Gruppe mit bundesweit 100 kooperierenden Holzbau-Betrieben legt den Fokus auf den System-Holzbau, der in Bezug auf Vorfertigung, Bauzeit und flexible Produktion Vorteile bietet.

Bevorzugt wird die in Deutschland noch recht neue – in Nachbarländern wie der Schweiz bereits Jahrzehnte bewährte - Technik in Holzrahmenbauweise mit Hybrid-Funktion. Dabei handelt es sich um eine Materialverbindung aus Holz und Beton, welche die positiven Eigenschaften beider Systeme vereint. Die aktuellen Objekte erfüllen die Kriterien einer besonders nachhaltigen Bauweise mit einer herausragenden Energiebilanz.

Schadstoffemissionen sind bei der Herstellung des Baumaterials äußerst gering, der Energieaufwand beim Aufbau ist vergleichsweise niedrig. Über seine ganze Lebensdauer bietet der Baustoff eine hervorragende Ökobilanz.

Begrünte Dachfläche

Ein Beispiel für die innovative Bauweise ist der klar strukturierte Neubau der Firma ZinCo in Nürtingen: drei Stockwerke hoch – ergänzt durch einen genutzten Dachgarten als viertes Geschoss. Das Gebäude ist durchgängig aus vorgefertigten Holz-Bauteilen errichtet.

Zunächst entstanden Nebenräume und das Treppenhaus, parallel dazu wurden die großflächigen Holz-Bauelemente in der Manufaktur gefertigt. Die wetterfeste Gebäudehülle für den gesamten Bürokomplex stand binnen fünf Wochen. Ein tragendes Holzskelett - mit Holzwerkstoffplatten beplankt - sorgt für hohe Stabilität bei geringem Eigengewicht. Der Naturbaustoff wurde mit ergänzenden Baumaterialien kombiniert, der Treppenhauskern und die Nebenräume sind beispielsweise aus Stahlbeton gefertigt.

Verwirklicht hat den Bürokomplex die Zimmermeisterhaus-Manufaktur Walser aus Bad Schussenried schlüsselfertig als Plus-Energie-Gebäude auf einer Grundfläche von 3550 Quadratmetern. Unter der begrünten Dachfläche entstanden - auf vier Ebenen verteilt - Büros mit einer Gesamtfläche von 2300 Quadratmetern. „Aufgrund der Vorfertigung im Betrieb können wir schnell und flexibel arbeiten.“ so Zimmermeister Rainer Walser.

Zehnfache Energiekosten sind Vergangenheit

Das Energie-Konzept der Manufaktur Walser entspricht dem Passivhausstandard: das Gebäude kommt ohne konventionelle Heizungsanlage aus. Die Komfortlüftung funktioniert mit einer Wärmerückgewinnung, für Heizung und Kühlung setzte die Manufaktur auf ein Wärmpumpensystem.

„In unserem bisherigen Bürogebäude heizten wir mit Öl und haben jährlich 35.000 Euro an Heizkosten verbraucht. Jetzt bringen wir es gerade mal auf 4.000,00 Euro pro Jahr“, berichtet Ulrich Schäfer, Geschäftsführer des Unternehmens ZinCo.