Mehr Frauenpower im Handwerk

Immer mehr Frauen sind eigenständig als Unternehmerin im Handwerk tätig. Jede vierte Gründung im Handwerk (24 Prozent) wird heute laut dem Zentralverband des deutschen Handwerks (ZDH) von einer Frau vorgenommen.

Im Handwerk wagen immer mehr Frauen den Weg in die Selbstständigkeit. - © hm-Archiv

Auch immer mehr Schülerinnen entdecken das Handwerk für sich. Mittlerweile sind fast 27 Prozent der neuen Auszubildenden weiblich. Dabei fällt ihre Wahl immer öfter auch auf gewerblich-technische Berufe. Seit es in vielen Berufen, die lange als Männerdomänen galten, nicht mehr vorrangig auf Körperkraft ankommt, erobern Frauen auch diese Bereiche.

Jede fünfte Meisterprüfung (20,1 Prozent) wird ebenfalls inzwischen von einer Frau abgelegt. Zum Vergleich: 1991 lag der Frauenanteil bei den bestandenen Meisterprüfungen bei 11 Prozent.

Dazu kommt: In Handwerksbetrieben hatten Frauen schon immer eine wichtige Stellung. In den familiengeführten Betrieben übernehmen die Ehefrauen und Partnerinnen der Unternehmer in vielfältiger Form Führungsaufgaben und sind de facto als Mit-Chefin im Betrieb beteiligt.

Förderung weiblicher Existenzgründer

Viele Handwerkskammern bieten gezielte Angebote für weibliche Existenzgründer an, um sie bei Unternehmensgründungen und Übernahmen richtig zu beraten und zu unterstützen. So werden in der Seminarreihe "Fitte Frauen führen" der Handwerkskammer Oldenburg betriebliche Themen wie Personal- und Unternehmensführung, Zeitmanagement, Arbeitsrecht und Buchführung behandelt.

Die Handwerkskammer Rheinhessen bietet mit "SHE! – Selbstständig-Handeln-Existenzgründung" Coaching und Beratung zu allen Fragestellungen vor, während und nach der Betriebsgründung an. Und die Handwerkskammer Münster fördert seit 2008 zusammen mit anderen Partnern im Rahmen des Projekts "Münsterland Initiative Unternehmerin" Betriebsgründungen durch Frauen und präsentiert weibliche Vorbilder in der Öffentlichkeit.

Tipp: Wer sich selbstständig machen will, braucht einen Businessplan. Er ist ein wichtiger Türöffner. Denn nur damit bekommen Gründer Kredit von der Bank oder Unterstützung von der Arbeitsagentur. Wer keine Finanzierung braucht, sollte das schriftliche Geschäftskonzept dazu nutzen, die Idee vom eigenen Unternehmen zu einem konkret planbaren Vorhaben zu machen.