Lieferwagen Mehr Auto fürs Geld

Abwrackprämie und schmale Etats verhelfen den Lieferwagen-Kombis zu einem Nachfrage-Boom. Selbst ohne Abwrackprämie ist man schon für gut 7000 Euro dabei.

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Mehr Auto fürs Geld

Dacia-Logan MCV

Diese Formel beschreibt den derzeit günstigsten Kombi-Lieferwagen. Mit Abwrackprämie bekommt man bei der rumänischen Renault-Tochter einen vollwertigen Fünf- bis Siebensitzer für weniger als 5000 Euro. Dabei ist der Logan MCV sogar der längste Kandidat in der Konkurrenz.

Die kleinen Stadtflitzer sind die günstigs-ten Nutzfahrzeuge für den handwerklichen Fuhrpark. Mehr Auto fürs Geld gibt es nicht. Die Grundpreise liegen zwischen 7000 und fast 17000 Euro, wenn man von den Grundversionen mit dem kleinsten Benzinmotor ausgeht. Leistet man sich dazu ein wenig Luxus wie einen kräftigen Diesel, Klimaanlage, Tempomat und Funk-Fernbedienung (meist immer im Paket mit elektrischen Fensterhebern und Außenspiegeln), ist man schnell bei Preisen um die 20000 Euro. Dafür bekommt man ein Fahrzeug, das als Transporter im betrieblichen Einsatz taugt und mit wenigen Handgriffen auch als Freizeit- oder Familienfahrzeug seinen Dienst tut.

Fiat Fiorino: der Mini

Mit deutlich unter vier Metern Außenlänge ist der Fiat Fiorino mit seinen baugleichen Brüdern Peugeot Bipper und Citroën Nemo der kleinste Vertreter. Zur Seite gestellt hat man den einfach ausgestatteten Kombi-Versionen jetzt den Qubo, der auf dem Fiorino basiert: Er ist Pkw-like ausgestattet und unterscheidet sich äußerlich vom Fiorino Kombi durch ein zusätzliches hinteres Seitenfenster und eine schmucke Dachreling. Mit dem 54kW/73PS-Benziner ist der Qubo ab 11000 Euro (o. MwSt.) zu haben.

Ford Connect: der Bus

Der Ford Connect Kombi wurde erst jüngst von Ford mit einem neuen Armaturenbrett bestückt, das mehr Pkw-Ambiente verströmt. Mit seiner vollwertigen Zusatz-Dreier-Sitzbank geht der lange Connect als vollwertiger Acht-Sitzer durch. Ein Laderaum bleibt dann allerdings nicht mehr übrig. Die Wandelbarkeit der Laderäume ist teilweise sehr flexibel gelöst. Beispielsweise lassen sich bei fast allen Typen zusammenfaltbare Beifahrersitze ordern, die die Ladelänge auf meist deutlich über 2,5 Meter bis an das Armaturenbrett erweitern.

Peugeot Partner: der Komfortable

Neben dem Renault Kangoo ist der Peugeot Partner respektive Citroën Berlingo das neueste Modell in der Klasse der Lieferwagen. Als Kombi heißt der Partner „Tepee“ und wird entweder mit einer 2 zu 1 teilbaren Sitzbank oder mit drei Einzelsitzen im Fond angeboten. Das Interieur des Franzosen vermittelt Pkw-Style, Peugeot setzt auf Komfort, das verraten schon die breiten Einzelsitze und das als Extra erhältliche Panorama-Glasdach.

Renault Kangoo: der Variable

Der Bestseller Kangoo kam letztes Jahr nach mehr als 1,3 Millionen verkauften Exemplaren in einer Neuauflage. Sie basiert auf der Plattform des Renault Scenic. Der Radstand verlängerte sich um fast zehn Zentimeter auf 270 cm, die Breite legte um 16 cm zu. In der Gesamtlänge wuchs der neue Kangoo um fast 18 cm auf 4,21 Meter. Damit ist der Kangoo in allen Disziplinen gewachsen nur nicht in der Höhe. Die reduzierte sich um fast drei Zentimeter auf 1,80 Meter, was den Kangoo nun insgesamt etwas gestreckter und harmonischer aussehen lässt.

Ganz im Sinne maximaler Ökonomie stellt Renault dem Kangoo nun eine Kurzversion, den Kangoo Compact, zur Seite. Der kleine Compact gleicht dem großen Bruder bis zur B-Säule sowohl innen wie auch außen, verzichtet im Motorenangebot aber auf die jeweils stärks-te der Diesel- und Benzinervarianten. Hinter der B-Säule ist der Renault Kangoo Compact 38 Zentimeter kürzer als der Normal-Kangoo.

Skoda Roomster: der Sparsame

Der Skoda Roomster bietet hochwertige VW-Anmutung zum günstigen Preis. Von der Größe her ist er noch am ehesten mit dem Fiorino zu vergleichen. Hinten hat er jedoch statt Schiebetüren Flügeltüren, seine 30 Zentimeter mehr an Länge kommen direkt dem Innenraum zu Gute. Sparsame Motoren aus dem VW-Regal bedeuten einen guten Wiederverkaufswert.

VW Caddy Maxi: der Raumriese

Beim Caddy Maxi ist der Kofferraum trotz dritter Sitzreihe noch riesig, aber das ganze Auto ist mit 4,9 Meter Länge schon fast ein Transporter. Dafür besticht der Caddy durch einen exzellenten Antriebsstrang mit optionaler DSG-Automatik. Zudem ist der Caddy neuerdings mit dem Allradantrieb 4Motion erhältlich (Aufpreis: ca. 1300 Euro). Die optimierte Traktion lohnt sich bei häufigen Einsätzen abseits befestigter Wege oder mit Anhänger.

Erdgas-Varianten

Auf Grund ihres geringen Gewichtes sind die Lieferwagen-Kombis jene Fahrzeuggattung, die die meisten Erdgas-Varianten bietet. Gleich drei sind hier dabei: Fiat als Pionier
mit dem Doblo, der Opel Combo und der VW Caddy. Allen gemein ist das bivalente Konzept mit Minimal-Benzintank für Notfälle und dem Gasvorrat im Unterflur-Bereich.
Der Innenraum bleibt also uneingeschränkt nutzbar. Das Manko ist und bleibt jedoch die geringe Reichweite. Nach 250 bis 300 Kilometern ist Schluss.