Marktüberblick: Was kosten CRM-Systeme?

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In der letzten Ausgabe hat handwerk magazin die Funk­tionen von Programmen für das Kundenmanagement verglichen. Nun ­haben wir die Lizenzkosten für die einzelnen Applikationen ermittelt.

Mehr Markttransparenz: Das Angebot an Business-Software ist für Betriebe kaum überschaubar. Aus diesem Grund analysieren wir ab sofort zusammen mit der Beratungsfirma Trovarit die relevantesten Lösungen für Handwerksbetriebe. - © duncanandison/Fotolia

Nicht selten beginnt die Geschichte mit einem Missverständnis: Denn was viele Betriebsinhaber für Standardsoftware halten, die man für einen festen Preis kaufen (oder mieten) und installieren kann, stellt sich bei näherem Hinsehen dann als reines IT-Projekt heraus. Und hier fallen je nach Aufwand Stundensätze an. Aus einem fertigen Softwareprodukt wird sozusagen ein Regieauftrag.

Aus diesem Grund werden wir in Zusammenarbeit mit trovarit für die wichtigsten Programme Überblicke und Vergleiche von handwerksrelevanter Business-Software recherchieren und veröffentlichen. Die Serie startete in der Mai-Ausgabe von handwerk magazin mit einem Funktionsvergleich von CRM-Lösungen. Jetzt zeigen wir die Lizenzkosten der darin vorgestellten Programme (siehe Tabelle rechts).

Software-Kauf

Was sind die wichtigsten Kostenblöcke? Bei umfassenden CRM-Lösungen (z.B. Microsoft Dynamics CRM, Sage CRM, CAS Genesis World) liegt der Kaufpreis je CRM-Benutzerlizenz ohne Mengenrabatt oft in einem Bereich von 500 bis 1500 Euro. Bei größeren Benutzerzahlen (> 50 Benutzer) finden relevante Mengenrabatte Anwendung. (Sehr) schlanke Lösungen liegen zum Teil (deutlich) darunter.

Miete

Werden Software-Lizenzen gemietet, ist das Preisniveau für die Jahresmiete vergleichbar mit dem des Kaufs bei einer unterstellten Nutzungsdauer von drei bis fünf Jahren. Die Miete schließt nicht immer die Wartung ein.

Software-as-a-Service

Der Preis bei SaaS schließt neben der Nutzung der Software auch deren Wartung sowie die Nutzung der Hardware ein. Die Preise für CRM-Lösungen im SaaS-Modus bewegen sich in Abhängigkeit des Leistungsumfangs in einer sehr großen Bandbreite. Sehr leistungsfähige CRM-Lösungen liegen oft zwischen 50 und 100 Euro je Anwender und Monat. Schlankere Lösungen (z.B. Scopevisio Smart Line) beginnen aber bereits bei etwa zehn Euro je User und Monat. Auch bei SaaS gibt es Mindestlaufzeiten. Diese bewegen sich oft bei einem Jahr. Anbieter wie Scopevisio gestatten aber auch die monatliche Kündigung von Lizenzen.

Implementierung/Schulung

Bei umfassenderen CRM-Lösungen sollte man für Installation, Anpassung und Schulung Dienstleistungsaufwand in gleicher Größenordnung wie die Anschaffungskosten für Software-Lizenzen einkalkulieren: 500 bis 1500 Euro je CRM-Benutzer. Bei größeren Benutzerzahlen fallen die Implementierungskosten im Gegensatz zu den Lizenzpreisen nicht so stark, da größere Projekte mit mehr Koordinations- und Abstimmungsaufwand verbunden sind. Bei (sehr) schlanken Software-Lösungen fallen zum Teil gar keine Installationskosten an. Die Installation erfolgt durch den Anwender, und die Einarbeitung erfolgt im Selbststudium (Learning by Doing).

Wartung

Beim Kauf oder der Miete von CRM-Lizenzen ist der Abschluss eines Wartungsvertrags notwendig, wenn die Software laufend aktualisiert und auftretende Fehler durch den Hersteller beseitigt werden sollen. Das ist in jedem Fall zu empfehlen. Die jährlich berechneten Wartungsgebühren liegen meist im Bereich zwischen 15 und 25 Prozent der Lizenzpreise. In vielen Fällen ist der Abschluss eines Wartungsvertrags für eine Mindestlaufzeit von einem Jahr ab Kauf der Software-Lizenz obligatorisch.