Handwerksjunioren Kommentar: "Wir denken in Generationen"

Dieses Motto der Nachhaltigkeitsstrategie des Handwerks muss auch bei der Nachwuchsgewinnung im Ehrenamt gelten und wirkungsvoll in die Tat umgesetzt werden.

René Fornol
me. René Fornol ist Vorsitzender des Bundesverbands der Junioren des Handwerks e.V. und Handwerksmeister. - © Patricia Walther

Nachhaltigkeit ist nicht nur en vogue, ein medialer Dauerbrenner und ein Thema für Umweltaktivisten. Nachhaltigkeit geht uns alle an: als Gesellschaft genauso wie jeden Einzelnen. Da macht auch das Handwerk keine Ausnahme. Im Gegenteil: Kein Wirtschaftsbereich agiert von jeher so nachhaltig wie das Handwerk. Wir sind regional verwurzelt, verwenden natürliche Rohstoffe und schaffen langlebige Produkte. Auch wenn es vielen nicht bewusst ist, gehört die Nachhaltigkeit genauso zur DNA des Handwerks wie ehrliche Arbeit, Stolz und Leidenschaft. Es ist gut, dass der Zentralverband des Deutschen Handwerks das Thema Nachhaltigkeit zu einem Schwerpunkt und damit allen deutlich macht, dass wir keinem Medientrend hinterherlaufen, sondern einmal mehr authentische Vorreiter sind.

Selbstverwaltung ist ein Privileg

Beim Thema Nachhaltigkeit richten wir Junioren des Handwerks unseren Fokus auf einen ganz besonderen Punkt. Als Nachwuchsverband für das Ehrenamt im Handwerk kommt es uns natürlich darauf an, die Obermeisterinnen und Obermeister sowie die Handwerkskammer-Präsidentinnen und -Präsidenten in spe auf ihrem Weg ins Ehrenamt zu begleiten. Es geht uns aber um mehr. Die Selbstverwaltung im Handwerk ist ein Privileg. Wir, die Handwerkerschaft, regeln unsere Angelegenheiten selbstbestimmt, nehmen Meisterprüfungen ab und gestalten die Strukturen im Handwerk in Eigenregie. Um dieses Privileg für die Zukunft zu sichern, brauchen wir nachhaltige Strukturen der Nachwuchsförderung. Wir müssen wieder mehr junge Handwerkerinnen und Handwerker dafür begeistern, über ihren Betrieb hinaus Verantwortung für das Handwerk zu übernehmen. Wir müssen zeigen, wie wertvoll ein Ehrenamt ist. Für die Gemeinschaft, aber vor allem auch für sich persönlich.

Das Motto der Nachhaltigkeitsstrategie des Handwerks lautet: „Wir denken in Generationen“. Dieses Motto muss auch bei der Nachwuchsgewinnung im Ehrenamt gelten und wirkungsvoll in die Tat umgesetzt werden.

Dies wird uns nur dann gelingen, wenn alle Handwerksorganisationen gemeinsam mit den Junioren an einem Strang ziehen. In unserem Generationenvertrag für das Ehrenamt im deutschen Handwerk haben wir Vorschläge vorgelegt, wie diese Zusammenarbeit aussehen kann. Ich bin ZDH-Präsident Wollseifer im Namen der Junioren, aber auch ganz persönlich sehr dankbar, dass er unsere Vorschläge mit Leidenschaft und Tatkraft unterstützt. Wir spüren das Umdenken in der Handwerksorganisation deutlich. Nachwuchsgewinnung ist zum Thema geworden. Das ist wichtig, darf aber nur der erste Schritt sein. Lassen Sie uns gemeinsam dafür einstehen, die Nachwuchsgewinnung auf ein solides, flächendeckendes und vor allem nachhaltiges Fundament zu stellen.

Nur so garantieren wir, dass die junge Generation von heute morgen so erfolgreich ist wie die amtierende Generation.