Indexfonds: Das sind die Vorteile für Anleger

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Indexfonds

Indexfonds werden immer beliebter. Mittlerweile hat der Anleger die Qual der Wahl zwischen fast 4000 ETFs weltweit. Die Vor- und die Nachteile von Indexfonds erklärt Carsten Gerlinger, Portfoliomanager der Quint:Essence Capital S.A., Luxemburg.

Carsten Gerlinger
© Gerlinger

Was sind Exchange Traded Funds (ETF) ?

ETFs sind in der Regel passiv gemanagte Investmentfonds, die einen Index nahezu exakt nachbilden. Sie können wie Aktien über die Börse gehandelt werden. Sie freuen sich in der Anlegerschaft einer immer größer werdenden Beliebtheit. Die Anbieter haben diesen Trend längst erkannt und reagieren mit einer breiten Angebotspalette, die fast tagtäglich mit neuen interessanten Emissionen ausgeweitet werden. Mittlerweile hat der Anleger die Qual der Wahl zwischen fast 4000 ETFs weltweit .

Vorteile von ETF

  • Zu herkömmlichen aktiven Fonds, aber auch zur Anlage in Einzelpositionen bieten ETFs dem Anleger sehr viele Vorzüge:
    Neben einer breiten Diversifikation besticht ein ETF im Vergleich zu einem aktiven Fonds durch seine kostengünstigere Struktur. Ausgabeaufschläge und Rücknahmegebühren fallen nicht an, die Verwaltungsgebühren eines ETFs liegen in der Regel deutlich unter denen von aktiv gemanagten Fonds.
  • Die hohe Liquidität an den Börsen sowie geringe Geld-Brief-Spannen bieten dem ETF-Investor eine ausgezeichnete Handelbarkeit seiner Papiere.
  • Ein ETF besticht auch durch die hohe Transparenz. Die Zusammensetzung des Fonds entspricht dem zugrunde liegenden Index. Ein aktiver Fonds dagegen offeriert dies nur in den allerwenigsten Ausnahmefällen.
  • Die Auswahl eines ETFs erfordert von dem Investor die gleichen Auswahlkriterien wie bei einem entsprechenden Direktinvestment in Aktien bzw. Renten. Möchte ein Investor nur in bestimmte Regionen, Branchen oder Themen allgemein investieren, bietet ihm ein ETF dazu das passende Vehikel.

Nachteile von ETF

Was ist der Nachteil eines ETFs gegenüber einer Einzelanlage? Setzt der Anleger in seinem Depot auf wenige, hochgewichtete Positionen, ist bei entsprechend positiver Wertentwicklung auch eine deutlich höhere Performance als mit einem ETF erzielbar. Selbstverständlich wirkt dies auch in der Gegenrichtung und kann sich dann als Bumerang erweisen.

Zu den unter Anlegern weitverbreiteten Indexzertifikaten unterscheiden sich ETFs dahingehend, dass es sich bei einem ETF um ein Sondervermögen handelt und mögliche Dividenden in das Fondsvermögen fließen.

ETF-Anteile verbriefen ebenso wie normale Investmentfonds-Anteile einen anteiligen Besitz an einem Sondervermögen, das getrennt vom Vermögen der emittierenden Investmentgesellschaft geführt wird. Bei der Strukturierung von ETFs unterscheidet man zwischen einer physischen und einer synthetischen Replikation. Während bei erstgenannter direkt in die Indexbestandteile investiert werden, erfolgt die Abbildung bei der synthetischen Replikation über einen entsprechenden Swap, was im Gegensatz zur physischen Replikation geringere Kosten und einen niedrigeren Tracking Error nach sich ziehen.

Gewinne nicht sofort steuerpflichtig

Trotz der jüngsten Turbulenzen am Aktienmarkt bleiben wir bei unserer positiven Markteinschätzung für die Aktienanlage. Der schwächere Euro sowie die rückläufigen Rohstoffpreise werden vor allem der europäischen Wirtschaft helfen, die aktuelle Wachstumsschwäche zu überwinden. Wir haben daher den dynamischeren Anteil in unserem Mischfonds mit Schwerpunkt auf ETFs entsprechend übergewichtet. Unter dem steuerlichen Aspekt bietet diese Anlageform den Vorteil, dass bei Umschichtungen innerhalb des Fonds und gleichzeitiger Realisierung von Kursgewinnen keine sofortige Steuerpflicht in Form von Abgeltungssteuer entsteht.