Arbeitszeit und Arbeitszeitmodelle
Die Arbeitszeit ist für Chef und Mitarbeiter ein sensibles Thema, deshalb müssen Änderungen sorgfältig durchdacht und abgestimmt sein. In ihrem Leitfaden „Flexible Arbeitszeitgestaltung“ erklären die Experten des Nürnberger „Instituts für Arbeit und Personal“ die wichtigsten Schritte.
In sechs Schritten zum neuen Arbeitszeitmodell
1. Ist-Situation analysierenWas läuft gut? Womit sind Sie unzufrieden? Welche Gestaltung wäre aus Sicht des Betriebs, der Mitarbeiter und Kunden wünschenswert? Erkundigen Sie sich bei der Kammer oder Ihrem Fachverband nach Alternativen zum praktizierten Modell.
2. Arbeitsgruppe festlegenBeziehen Sie Ihre Führungskräfte/Meister in die Planung ein. Erstellen Sie in der Gruppe eine genaue Ist/Soll-Analyse der Arbeits- und Betriebszeiten und befragen Sie die Mitarbeiter nach Ihren Wünschen.
3. Modellrahmen entwickelnVersuchen Sie, betriebliche Belange, Mitarbeiterwünsche sowie rechtliche Vorgaben so exakt wie möglich abzubilden. Je nach Komplexität (Beispiel: Schichtdienst) kann es sinnvoll sein, einen Arbeitszeitberater hinzuzuziehen. Die Kosten hierfür lassen sich zum großen Teil über Fördermittel abdecken.
4. System verfeinernWie viel Stunden dürfen die Mitarbeiter im Plus oder Minus liegen? Wie werden Feiertage behandelt? Was ist mit den Auszubildenden? Klären Sie offene Punkte, bevor Sie das Modell den Mitarbeitern vorstellen.
5. Mitarbeiter informierenStellen Sie das in der Arbeitsgruppe entwickelte Modell nun allen Mitarbeitern vor. Sprechen Sie offen über die Vor- und Nachteile, klären Sie offene Fragen und nehmen Sie Anregungen und Änderungswünsche auf. Ziel ist es, die Beschäftigten für einen fairen Kompromiss zu gewinnen.
6. Testphase startenDie Bereitschaft, etwas Neues auszuprobieren, ist viel höher, wenn Raum für Veränderung und Anpassung bleibt. Voraussetzung dazu ist eine regelmäßige Kommunikation. Der Testbetrieb sollte zwischen sechs und zwölf Monaten laufen.