Geschäftsklimaindex: Schlechte Stimmung hält auch im August 2014 an

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Zum vierten Mal in Folge verschlechtert sich die Stimmung in der deutschen Wirtschaft. Der Ifo-Geschäftsklimaindex fällt auf den schlechtesten Wert seit einem Jahr.

Zum vierten Mal in Folge sinkt der Ifo-Geschäftsklimaindex. - © © bluedesign - Fotolia.com

Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich im August den vierten Monat in Folge verschlechtert. Der Ifo-Geschäftsklimaindex fiel von 108,0 auf 106,3 Punkte, wie das Münchner Ifo-Istitut am Montag mitteilte. Das ist der tiefste Stand seit Juli 2013. Die deutsche Wirtschaft verliert weiter an Kraft", sagte Ifo-Präsident Hans-Werner Sinn. Die Führungskräfte schätzten sowohl die aktuelle Geschäftslage als auch die Aussichten für die kommenden sechs Monate schlechter ein als zuletzt.

Angesichts der Verunsicherung durch die Krisen in der Ukraine und im Nahen Osten war die deutsche Wirtschaft im Frühjahr überraschend um 0.2 Prozent geschrumpft. Mit dem erneuten Rückgang des wichtigsten deutschen Konjunkturbarometers schwinden die Chancen auf ein starkes Comeback in der zweiten Jahreshälfte. Bereits nach drei Veränderungen in eine Richtung sprechen Volkswirte von einer möglichen Trendwende in der Stimmungsentwicklung. Ökonomen hatten mit einem weiteren Rückschritt gerechnet, allerdings mit einem etwas weniger deutlichen Minus.

Nur im Baugewerbe steigt der Index leicht

Im Verarbeitenden Gewerbe ist der Geschäftsklimaindex auf den niedrigsten Stand seit Juli 2013 gefallen. Die aktuelle Geschäftslage wurde das dritte Mal in Folge weniger gut beurteilt. Auch der Ausblick auf die kommenden Monate hat sich merklich eingetrübt. Vom Export werden immer weniger Impulse erwartet. Im Großhandel ist der Geschäftsklimaindex auf den niedrigsten Stand seit einem Jahr gesunken. Die Großhändler waren deutlich weniger zufrieden mit ihrer aktuellen Geschäftslage. Die Erwartungen sind erstmals seit Juli 2013 mehrheitlich leicht pessimistisch. Auch im Einzelhandel hat sich das Geschäftsklima deutlich eingetrübt. Die Bewertung der aktuellen Lage erhielt einen deutlichen Dämpfer. Den weiteren Geschäftsverlauf schätzten die Unternehmen erneut etwas skeptischer ein.

Lediglich im Bauhauptgewerbe ist der Geschäftsklimaindex leicht gestiegen. Die Baufirmen waren mit ihrer aktuellen Lage etwas zufriedener als im Juli. Darüber hinaus blicken sie etwas optimistischer auf den weiteren Geschäftsverlauf.

Nach wie vor hält sich der Index aber auf einem vergleichsweise hohen Niveau. Der Ifo-Index liegt bereits seit März 2010 über der Marke von 100 Punkten. Der Index wird monatlich durch die Befragung von etwa 7000 Unternehmen ermittelt.