Treppen bauen nach System Franchise-Check: Treppenmeister

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Das von Treppenmeister angebotene System zum Treppenbau ist so begehrt, dass es Wartelisten zum Einstieg gibt. Freie Gebiete ergeben sich vor allem durch Nachfolgeregelungen. Was neue Partner mitbringen müssen und wie Rechtsanwalt Thomas Doeser den Vertrag einschätzt.

Peter Weiß
Peter Weiß, Schreinermeister im hessischen Fernwald, hat die Franchise von seinem Vater übernommen. - © Bert Bostelmann

Peter Weiß hat sich nicht fürs Franchising entschieden, er wurde „hineingeboren“. So erzählt es der Schreinermeister aus dem hessischen Fernwald mit einem Augenzwinkern. Denn schon sein Vater hat den Familienbetrieb Mitte der 1970er-Jahre an das Franchisesystem „ Treppenmeister“ angeschlossen. Dabei dürfen die Partnerbetriebe eine patentierte Treppenbauweise anbieten, außerdem gibt es Schulungen, ein gemeinsames Marketing , gemeinsame Planungssoftware und gemeinsame Showrooms. „Überzeugt hat meinen Vater die kollegiale Zusammenarbeit und der regelmäßige Austausch mit anderen Schreinern im System“, sagt Weiß.

Wichtiger Vorteil: der offene Erfahrungsaustausch mit Kollegen

Auch für ihn als Nachfolger ist der Netzwerk-Effekt einer der wichtigsten Gründe gewesen, dem Franchisesystem treu zu bleiben: „Wir können uns offen austauschen, weil wir zwar das Gleiche tun, aber eben keine Konkurrenten sind.“ Dafür sorgt der strenge Gebietsschutz bei Treppenmeister: „Wir haben uns ein recht großes Einzugsgebiet gesichert, in dem wir mit 25 Mitarbeitern heute gut die Nachfrage bedienen können“, sagt der Schreinermeister. Mit seinem Sohn steht schon der dritte Treppenmeister-Chef in den Startlöchern, der System und Gebiet übernehmen will.

Eigenschaften: Was neue Partner brauchen

  • einen eigenen gesunden Betrieb im Schreiner- oder Zimmerergewerk
  • Erfahrung und Kenntnisse in der Massivholzverarbeitung
  • unternehmerisches Denken inklusive Vertriebsorientierung
  • Bereitschaft zu langjähriger Partnerschaft mit allen Höhen und Tiefen

    Wer bei Treppenmeister einsteigen will, braucht vor allem Geduld: In Deutschland und der Schweiz ist das System bereits flächendeckend vertreten, sodass keine Gebiete mehr frei sind. Eine Chance zum Neueinstieg ergibt sich vor allem durch Nachfolgeregelungen für ausscheidende Partner. Das System wächst derzeit besonders in Österreich und Frankreich. Als zweites Standbein für Tischler oder Schreiner funktioniert das System zwar prinzipiell auch, ist aber dafür aus Sicht der Systemzentrale eher nicht gedacht. Neun von zehn Partnern stellen deshalb nach Auskunft von Treppenmeister im Laufe ihrer Partnerschaft komplett auf Treppenbau um.

Die Konditionen:

      Treppenmeister
Treppenmeister - © handwerk magazin

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Alleinstellung Auf diese Erfolgsfaktoren setzt das System

  1. Etablierte Marke mit hoher Bekanntheit
    Treppenmeister vermarktet seine nach einem patentierten und geschützten System gebauten Treppen seit mehr als 40 Jahren und hat sich dadurch einen hohen Bekanntheitsgrad im europäischen Markt aufgebaut. In Deutschland und der Schweiz sieht sich Treppenmeister inzwischen als Marktführer für Designtreppen in Ein- und Zweifamilienhäusern.
  2. Patentiertes Know-how für alle Partner
    Jedes Mitglied im System erhält Lizenzen für den Bau von Systemtreppen mit der entsprechenden Zulassung. Inbegriffen ist darüber hinaus die Nutzung der zum Treppenbau erforderlichen CAD- und CAM-Software, darüber hinaus erhalten alle Partner Unterstützung in Form von gezielter Weiterbildung zur Rationalisierung ihrer eigenen Treppenfertigung.
  3. Gezielte Hilfen für Planung und Verkauf
    Wer ein neues Treppenstudio aufbauen oder seine Verkaufsräume optimieren möchte, erhält dabei tatkräftige Unterstützung von der Systemzentrale. Gleiches gilt für Partner, die ihr Marketing professioneller gestalten wollen. Hier unterstützt die Zentrale sowohl bei der klassischen Offline- als auch bei den inzwischen angesagten Online-Marketing-Maßnahmen.

Markt: Stagnation im Hausbau verschärft Konkurrenz

© handwerk magazin

Marktbeobachter erwarten, dass der Bau von Ein- und Zweifamilienhäusern (deren Bauherren die Hauptzielgruppe von Treppenmeister sind) in Deutschland, Österreich und der Schweiz in den nächsten Jahren stagnieren und mittelfristig leicht zurückgehen wird. Es ist also anzunehmen, dass die Konkurrenz auf dem Markt in den kommenden Jahren schärfer wird.

Treppenmeister will mit der etablierten Marke und mit aktivem Vertrieb und Marketing den „Umsatz halten bzw. ausbauen“, um die erreichte Marktposition „zu festigen“.

Bewertung: Fair trotz klarer Vorgaben

von Rechtsanwalt Thomas Doeser

Bei Treppenmeister handelt es sich um einen B2B-Franchisegeber für den Bau und den Vertrieb von Holztreppen, der schon seit 1975 auf dem Markt vertreten ist. Ein wesentliches Element des Angebots sind patentierte Produkte und Beschläge, die einer Bezugsbindung unterliegen. Der Franchisevertrag ist professionell gestaltet und enthält im zulässigen Umfang stringente Regelungen.

Interessenten sollten in jedem Fall die standortbezogene Geschäftsplanung vor Vertragsabschluss hinterfragen und Einsicht in das im Vertrag genannte Betriebshandbuch verlangen. Die Erstlaufzeit ist mit zwei Jahren ab Unterzeichnung in Anbetracht der erforderlichen Investitionen eines Franchisenehmers etwas kurz, weshalb man vor dem Einstieg durchaus nach dem Return of Investment fragen sollte.

Alle Partner müssen nach den Vorgaben des Franchisegebers ein Treppenstudio einrichten und führen. Zudem unterliegt jeder Partner einem klar definierten Vertriebsziel, welches im Vertrag bei Nichterreichen auch sanktioniert ist. Die jahrzehntelange, erfolgreiche Marktpräsenz des Systems spricht jedoch für die stringente Gestaltung.

Deutscher Franchiseverband

Bessere Preise, schlankere Prozesse, effektiveres Marketing – der Einstieg als Partner bietet auch im Handwerk viele Vorteile. In Kooperation mit dem Deutschen Franchiseverband in Berlin informiert handwerk magazin künftig regelmäßig über Systeme und neue Trends in der Branche.