Handwerk: Weiterbildung gegen Fachkräftemangel

Kleine und mittlere Betriebe sollten jetzt in die Weiterbildung ihrer Mitarbeiter investieren. Denn nur wer frühzeitig für kompetente Mitarbeiter sorgt, kann auch in Zeiten des Fachkräftemangels im Wettbewerb bestehen.

Handwerk: Weiterbildung gegen Fachkräftemangel

Der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) hat kleine und mittlere Betriebe dazu aufgefordert, rechtzeitig in die Aus- und Weiterbildung ihrer Mitarbeiter zu investieren. Andernfalls drohe Deutschland aufgrund der demographischen Entwicklung ein erheblicher Fachkräftemangel. Nur mit einer konsequenten Weiterqualifizierung der Beschäftigten könnten Betriebe ihre Wettbewerbsfähigkeit sichern.

Laut ZDH sei das Handwerk auf diese Entwicklung vorbereitet. Mit einer modernen Bildungsinfrastruktur und durchgängigen Berufslaufbahnkonzepten biete es seinen Beschäftigten attraktive Karrierewege. Das Angebot werde rege genutzt: Rund 68.500 Fortbildungswillige haben 2008 allein bei den Handwerkskammern erfolgreich eine Prüfung abgeschlossen, meldet der Handwerksverband.

Umfassendes Bildungsangebot

Für die Qualifizierung und Beratung der Unternehmer und Mitarbeiter stehen im Handwerk mehr als 500 Bildungszentren zur Verfügung. Das Angebot der handwerklichen Bildungszentren umfasst Vollzeit- und Teilzeitlehrgänge, Tagesseminaren, In-house-Schulungen und blended-learning-Konzepte. Weitere Schwerpunkte der Bildungszentren sind Informations-, Beratungs- sowie Technologie-Transfer-Maßnahmen.

Trotz des umfassenden Angebots an Weiterbildungsmöglichkeiten sei es laut ZDH dringend notwendig, die Weiterbildungsbeteiligung im Handwerk zu steigern. So würden gerade im Bereich der Kleinbetriebe die Mitarbeiter noch unterproportional an Weiterbildungsmaßnahmen teilnehmen.

Förderprogramme erleichtern Finanzierung

Beschäftigte im Handwerk können eine Vielzahl finanzieller Unterstützungsmöglichkeiten nutzen. Wer etwa eine Fortbildung zum Handwerksmeister, Techniker oder Betriebswirt absolvieren möchte, kann dafür Meister-BAföG beantragen. Mit dem ausgeweiteten Förderanspruch und den Darlehensverbesserungen, die am 1. Juli 2009 in Kraft getreten sind, ist diese Möglichkeit noch attraktiver geworden. Aber auch über die Begabtenförderung, Aufstiegsstipendien und die Bildungsprämie wird Fort- und Weiterbildung finanziell erleichtert.

Für Betriebe, die aufgrund der wirtschaftlichen Lage Kurzarbeit anmelden müssen, lohnt es sich ebenfalls, diese Phase zur Weiterbildung der Mitarbeiter zu nutzen: Die Bundesagentur für Arbeit übernimmt unter bestimmten Voraussetzungen die Weiterbildungskosten und die vollen Sozialversicherungsbeiträge auf das Kurzarbeitergeld des Beschäftigten. Zudem werden durch Zuschüsse des Bundesministeriums für Wirtschaft (BMWi) an die handwerklichen Bildungsträger die Kosten für Weiterbildungsmaßnahmen für Unternehmer und Führungskräfte reduziert. So wurden im Jahr 2008 fast 34.000 Teilnehmer in Weiterbildungsmaßnahmen gefördert.

Weiterbildungsberatung nutzen

Bei Fragen rund um Weiterbildungsangebote und Fördermöglichkeiten helfen die Berater der Innungen, Kreishandwerkerschaften, Handwerkskammern und Fachverbände gerne weiter. Auch die Bildungsträger des Handwerks geben Informationen zu den regionalen Bildungsangeboten. Mehr Informationen zur handwerklichen Weiterbildung und zum Angebot der Handwerksorganisation gibt es unter zdh.de oder im Kursnet der Bundesagentur für Arbeit: kursnet.arbeitsagentur.de. (eg )