Häuser ohne Zusatzstoffe Häuser ohne Leim und Metall

Zugehörige Themenseiten:
Geschäftsideen

Bau-Innovation Einfach nur Holz die Häuser der Zimmerei Rombach sind frei von Zusatzstoffen und Bauchemie.

Rolf Rombach, Zimmermeister in Oberharmersbach, ist stolz auf sein Holzbaukonzept ohne Risiken und Nebenwirkungen.„Wir bieten den Kunden ökologisch wirklich einwandfreie Häuser aus Holz.“ - © Bürgschaftsbank Baden-Württemberg
Geschäftsidee des Monats

Häuser ohne Leim und Metall

Das Konzept

Seit 1934 dreht sich bei Holzbau Rombach im badischen Oberharmersbach alles um den nachwachsenden Rohstoff Holz. Rolf Rombach, von der Holz-Leidenschaft bereits in der dritten Generation infiziert, wollte seinen Kunden ein besonderes Holzhaus bieten: ein ökologisch absolut einwandfreies Eigenheim, das ohne Zusatzstoffe wie Leim oder Metall auskommt. Ein ambitioniertes Vorhaben, schließlich war es bislang auch den größten Öko-Freaks unter den Holzhausbauern nicht gelungen, leim- und dübelfreie sowie dauerhaft haltbare Eigenheime zu konstruieren. Doch Rombach hat es geschafft: Seine „Nur-Holz-Häuser“ bestehen zu 100 Prozent aus unbehandeltem Schwarzwälder Nadelschnittholz und sind deswegen vor allem für Allergiker bestens geeignet. Niedrige Betriebskosten, ein unbelastetes Innenraumklima, energiesparende Passivhaus-Werte sowie eine neutrale CO2-Bilanz und die, dank vorgefertigter Elemente, kurze Bauzeit sind weitere schlagkräftige Vorteile der Nur-Holz-Modelle.

Die Umsetzung

„Bei der Suche nach der ökologisch einwandfreien Verbindung der Holzlagen sind wir schließlich an der Holzschraube hängen geblieben“, erinnert sich Rolf Rombach. Kaum war es gelungen, die Lagen statt mit Dübeln mit einer Vollholzschraube zu einem kompakten Element zu verbinden, stellte sich die nächste Herausforderung: die Produktion der Schrauben. 4000 Stück, so Rombach, braucht der Betrieb täglich für die Fertigung der Holzhauselemente. Nachdem die Versuche, die Schrauben mit herkömmlichen CAD-Maschinen zu produzieren, scheiterten, entwickelte der innovative Unternehmer kurzerhand eine eigene Maschine. Stolze 2,5 Millionen Euro hat Rombach bislang in neue Maschinen und den Bau einer neuen Halle investiert, abgesichert wurden die einzelnen Finanzierungsbausteine von der Bürgschaftsbank in Baden-Württemberg. Inzwischen produziert Rombachs Team die Häuser im Zwei-Schicht-Betrieb und kann die Kapazitäten unabhängig von Zulieferern anpassen.


Der Erfolg

Das zum Patent angemeldete Konzept kommt bei den überwiegend gewerblichen Kunden, denen er die Teile fix und fertig zuliefert, prächtig an. In den ersten eineinhalb Jahren hat Rombach bereits 55 Häuser verkauft. Nicht nur in Deutschland, die Häuser ohne Nebenwirkungen sind auch in Italien, Holland, der Schweiz, Norwegen und Japan begehrt. Um den Vertrieb auszubauen, hat der Chef von 50 Mitarbeitern einen Mitarbeiter eingestellt, nach 77 Häusern 2011 sind für das nächste Jahr 120 Häuser geplant. Mussten anfangs die anderen Geschäftsbereiche die neue Nur-Holz-Sparte noch mitfinanzieren, trägt sich diese inzwischen selbst, „Wer heute bei uns bestellt, kann frühestens im Januar 2012 in sein Nur-Holz-Haus einziehen“, freut sich Rombach über die große Nachfrage.

kerstin.meier@handwerk-magazin.de

Online-Tipp: Alle Beiträge dieser Rubrik finden Sie unter: handwerk-magazin.de/geschaeftsidee