Optiker für Kinder Großes Herz für die Kleinen

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Spezialisierung Spaß statt Frust und Tränen: Bei Heike Bender wird der Kauf einer Brille für Kinder zum Erlebnis.

Heike Bender nimmt die Bedürfnisse ihrer jungen Kunden ernst und beide haben Spaß dabei.„Für Kinder als Kunden braucht man die richtige innere Einstellung.“Optikermeisterin Heike Bender in Niederkassel. - © Christian Ahrens
Geschäftsidee des Monats

Großes Herz für die Kleinen

Das Konzept

Die Idee für ihre Spezialisierung auf Kinder und Jugendliche hat ihre Wurzeln bereits in der Kindheit von Optikermeisterin Heike Bender im rheinischen Niederkassel. Mit acht Jahren hat die heute 36-jährige ihre erste Brille bekommen. Die Erinnerung daran ist über die Jahre immer in ihrem Gedächtnis haften geblieben: „Das war einfach ein grauenvolles Erlebnis.“

Der Optiker hatte wenig Geduld und keinerlei Gespür dafür, wie nervig die Brillenanpassung für ein Kind ist und welchen Stellenwert die erste Brille im Leben eines Kindes hat. Schließlich bekam sie auch noch ein Gestell verpasst, mit dem sie sich wie ein hässliches Entlein fühlte. Für die eigene Selbständigkeit als Optikermeisterin hatte sie deshalb eine klare Zielsetzung: Bei ihr sollten Kinder und Jugendliche den Brillenkauf mit einem positiven Erlebnis verbinden und eine Brille bekommen, die perfekt zu ihren besonderen kindlichen Bedürfnissen passt.

Die Umsetzung

Brillenschlangen gibt es überall, aber den sympathischen „Brillenlöwen“ gibt es nur in Niederkassel. Für ihre kleinen Kunden hat Heike Bender eine Spielecke mit Bauklötzen, Malbüchern und Plüschtieren zum Knuddeln eingerichtet, selbstverständlich inklusive Wickelecke sowie altersgerechten Stühlen und Tischen im Mini-Format. Statt eines genervten Erwachsenen, der dem Kind möglichst schnell eine Brille „verpassen“ will, nehmen sich Bender und ihre Mitarbeiterinnen Zeit für ihre Kunden. Mit Geduld, Einfühlungsvermögen und in lockerer Atmosphäre wird aus der für die Kids in der Regel lästigen Brillenanpassung ein interessantes Spiel, an dem beide Seiten ihren Spaß haben.

Selbstverständlich gibt es auch für die Kleinsten schon eine Riesenauswahl an tollen Gestellen; auch Jugendliche, die aus den Kinderbrillen „herausgewachsen“ sind, aber noch keine Erwachsenenmodelle tragen wollen, finden bei ihr die passende Sehhilfe. Ergänzt wird das umfangreiche Sortiment durch Gestelle für Erwachsene, Kontaktlinsen und das branchenübliche Zubehör für Brillen und Linsen.

Der Erfolg

Nach knapp vier Jahren Selbständigkeit ist Heike Bender mit ihrem Start zufrieden: Die Umsatzentwicklung zeigt kontinuierlich nach oben, und die Erträge sind ordentlich. Darüber hinaus konnte sie inzwischen zwei Mitarbeiterinnen einstellen, in den nächsten Monaten möchte sie das Team noch um einen Auszubildenden ergänzen. Etwa ein Drittel der Kunden in ihrer Datei ist unter 20 Jahren, damit hat sie die angepeilte Zielgruppe schon sehr gut erreicht. Da die Mund-Propaganda über Kindergärten, Schulen und im Freundeskreis nach Benders Aussage „super“ funktioniert, ist sie zuversichtlich, den Anteil der jugendlichen Kunden weiter ausbauen zu können. Als weiteren Pluspunkt nennt sie die hervorragende Kundenbindung: Die junge Kundschaft ist sehr treu und kommt immer gerne wieder zu „ihrem“ Brillenlöwen.

kerstin.meier@handwerk-magazin.de

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