Bei Goldmünzen auf richtige Stückelung achten (Gold als Geldanlage Teil 5)

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Gold als Geldanlage

In den vergangenen Jahren erlebte Gold als Anlage einen wahren Boom, der Kurs schoss nach oben. Mittlerweile ist der Goldpreis wieder gefallen. Viele Privatanleger fragen sich darum: Sollte ich jetzt in Gold zu investieren? In unserer Reihe "Gold als Geldanlage" haben wir fünf unabhängige Finanzexperten befragt. Im fünften Teil lesen Sie die Einschätzung von Lothar Koch, Portfoliomanager bei GSAM + Spee Asset Management AG.

Lothar Koch - GSAM
© Lothar Koch - GSAM

Sollten Privatpersonen jetzt in Gold investieren?

Lothar Koch: Aus meiner Sicht ja. Der Goldpreis ist aus meiner Sicht auf einem günstigen Einstiegsniveau. Der Anteil am Portfolio ergibt sich aus der Motivation eines Anlegers beim Kauf. Grundsätzlich sollte der Anteil des Edelmetalls nicht größer als 10 Prozent sein. Dennoch kaufen zwei Anlegertypen oftmals deutlich höhere Anteile in ihr Depot. Zum einen sind da absolute Pessimisten, die mit einem Zusammenbruch des Wirtschaftssystems rechnen und zu anderen Spekulanten, die immer auf große Kursbewegungen in Ihren Investments erwarten und somit deutlich höhere Beträge einsetzen.

Welche Produkte bieten sich für kurzfristig orientierte Anleger an?

Lothar Koch: Die kurzfristig agierenden Spekulanten kaufen oftmals Zertifikate oder auch Minenfonds, mit denen sie sich einen Hebel auf den Goldpreis versprechen. Bei den Zertifikaten gibt es den Nachteil, dass man nicht direkt in das Edelmetall investiert. In Ergänzung zum Marktrisiko kommt ein Produktrisiko durch den möglichen Ausfall des Zertifikateherausgebers hinzu. Ein ähnliches Zusatzrisiko geht auch der Minenfondsinvestor ein. Bei einer Mine weiß ein Anleger nie, wie viel Edelmetall tatsächlich noch vorhanden ist. Ebenso ist unklar, wie viel die Förderung kostet. Besser wäre es z.B. in einen Gold ETF zu investieren, der das Gold physisch hält. Damit können Anleger direkt und mit im Vergleich deutlich geringeren Kosten in das Gold investieren.

Welche Produkte sind als „Ersatzwährung“ geeignet?

Lothar Koch: Anleger, die von einem Zusammenbruch des Wirtschaftssystems ausgehen, kaufen oftmals Münzen. Diese sollen im Fall der Fälle dann als Währung eingesetzt werden. Hier ist sinnvoll auf die richtige Stückelung zu setzten. Jeder sollte sich dann überlegen, welche Produkte im täglichen Leben dann bezahlt werden sollen. Allein deswegen sind Barren für einen solchen Fall nicht sinnvoll. Sie sind zwar Wertspeicher, aber eben keine Ersatzwährung.

Welche Rolle spielen Steuern bei der Goldanlage?

Lothar Koch: Für einen Goldinvestor spielt beides keine Rolle. Zum einen wird nicht aus steuerlichen Gründen investiert und zum anderen kauft man Goldmünzen ohne Mehrwertsteuer.