Fulda: “Vorsprung durch Tugend - Ethische Intelligenz“

Zwei Tage Auszeit, Abstand vom Alltag, geistig-ethische Impulse im Kreise gleichgesinnter Kolleginnen, das versprachen sich die Unternehmerfrauen des Handwerks, als sie am Freitag, 26.11.2010, die Pforte des Bonifatius-Klosters in Hünfeld passierten.

Gruppenbild mit J.M.Hüger
© UFH Fulda

Auch Ellen Simon, 1. Vorsitzende UFH Fulda begrüßte den aus Augsburg angereisten Referenten Johannes M. Hüger und ihre 15 UFH-Kolleginnen voller Erwartung.

„Tugend kommt von ‚es taugt was‘ und ist die Antwort auf die Frage ‚Wie gelingt gutes Leben ohne Reue?‘“ so Johannes M. Hüger, Mitarbeiter und Mitglied der Stiftung XPand.“Ethische Intelligenz“ heißt nichts anderes als Charakter- und Persönlichkeitsentwicklung und die hört erst auf, wenn Menschen sich nicht mehr weiterentwickeln, so der Referent, der gleichzeitig warnte, dass sich nicht entwickelte Charaktereigenschaften im Alter negativ verstärken. Charakterbildung ist kein Naturprodukt, sondern das Hochziel einer jeden Fremd- und Selbsterziehung.

Zunächst ging J.M.Hüger auf die veränderte Arbeitswelt ein. 1975 habe ein Geschäftsvorgang in der Regel 14 Tage Zeit in Anspruch genommen, heute wird erwartet, dass Emails sofort beantwortet werden. Die Arbeitsmenge pro Mensch habe in den letzten 15 Jahren um 33 % zugenommen. Das weltweite Wissen habe sich zwischen dem 18. und dem 19. Jahrhundert verdoppelt inzwischen verdoppele es sich alle 2 1/3 Jahre. Das bedeutet, für den Einzelnen ist es unmöglich, alles zu wissen und alle anfallende Arbeit aufzuarbeiten. In unserer industriellen Wissensgesellschaft wird es zunehmend wichtiger, Informationen zu selektieren und sich gemeinsam mit anderen auf den Weg zu machen. „Wir leben in einer heißen Zeit der Umstellung, die bis 2020 erfolgt sein soll, ab da beginne das Kooperationszeitalter“ so der Referent. Als gutes Beispiel aus der Tierwelt nannte er die Wildgänse, die ein gemeinsames Ziel erreichen, indem sie die Führung wechseln und jeweils den Stärksten vor lassen.

„Wir sind Menschen, die miteinander auf dem Lebensweg sind und wir sollten uns als Führungspersonen fragen, ob wir bereit sind, andere Menschen wirklich erfolgreich zu machen“  sagte Johannes M. Hüger in Bezug auf Menschenführung. Mitarbeiter sind Menschen, die uns anvertraut sind, ebenso wie Familienmitglieder. Es gilt, die positiven Eigenschaften zu fördern und zu vertrauen, denn vertrauen heißt jemandem etwas zutrauen. „Und machen Sie Betroffene zu Beteiligten“ riet Hüger, indem zum Beispiel die Unordnung im Werkstattfahrzeug nicht schimpfend und zähneknirschend vom Chef oder einem abgeordneten Lehrling saubergemacht wird, sondern gemeinsam mit dem verantwortlichen Mitarbeiter. Und das dann auch mitunter mehrmals, eben solange bis die Verantwortung bewusst übergegangen ist.

Jeder Mensch hat von der Anlage her ein vollständiges Profil an Fähigkeiten. Das Potenzial jede dieser Fähigkeiten auszubauen und zu trainieren ist jedem gegeben.

Zwei Tage lang machte sich die Gruppe im Hünfelder Kloster Gedanken zu Führungsqualitäten, die Managementkompetenzen, soziale Kompetenzen, soziale Verantwortung, Selbstverantwortung und letztlich die eigene Identität einschließen.

Es ging um Charaktereigenschaften, die dem Leben dienen, wie zum Beispiel. Achtung, Ehrlichkeit, Dankbarkeit, Teamfähigkeit, Toleranz, Authentizität, Treue.

Und es ging um Balance. Jeder von uns hat die Verantwortung für sein Leben, sagte J. M. Hüger. Achten Sie auf die Balance der Bereiche ICH (z.B. Schlaf, Ernährung, Bewegung, Gesundheit, Hobby), BEZIEHUNG (Partner, Familie, Eltern, Geschwister, Freunde, Kollegen), LEISTUNG (Job, Ehrenamt, Haus und Hof) und SINN (Lebensplanung, Lebensgestaltung, Feiern, Besinnung, Glaube).

Der Abend in der Klosterschänke diente der Gemeinschaft.

Ellen Simon betonte am Samstagnachmittag, das Seminar mit Johannes M. Hüger habe den Unternehmerfrauen viele Impulse, viel zum Nachdenken und viel zum Umsetzen gegeben. Jede Teilnehmerin hatte eine konkrete Aufgabe als Hausaufgabe mitgenommen.

Herzlichen Dank an Johannes M. Hüger und auf ein Wiedersehen im Februar 2011 beim Kongress Christlicher Führungskräfte in Nürnberg.

 

Pressearbeit Arbeitskreis der Unternehmerfrauen (UFH) Fulda e.V.:

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