Fulda: 3. IKK Gesundheitsforum in Wetzlar

Das 3. IKK-Gesundheitsforum fand am 12.11.2010 in Wetzlar im Mercur-Hotel statt und war wieder ein Magnet für die Unternehmerfrauen. Die Themen „Wie redest du eigentlich mit mir?“ mit dem Referenten Dr. Mathias Jung und „Wie Frau zur Männerflüsterin wird“ mit Frau Manuela Schurk-Balles hatten Brisanz.

Von links nach rechts: IKK-Landesgeschäftsführer Ulrich Gail, UFH-Landesvorsitzende Cornelia Philipp, Präsident der Handwerkskammer Wi, Klaus Repp Stv. Kreishandwerksmeister Lahn-Dill, Henning Theis IKK-Marketingleitern Gabriele Graf-Weber - © UFH Fulda

Der Hauptredner, Dr. Mathias Jung, Autor und Psychotherapeut im Dr. Max-Otto-Bruker-Haus in Lahnstein, öffnete mit seinen sehr humorvollen Darstellungen von Alltagssituationen den anwesenden Teilnehmern den Blick für das Wesentliche. Denn die Frage heißt „WIE kommuniziert man/frau miteinander, ohne dass sich das Gegenüber gekränkt fühlt“.

Dr. Jung bestätigte auch den Damen: Wenn es um die Kommunikation geht, haben Frauen ganz einfach die Nase vorn. Ihr „Thema“ sind  „Beziehungen“ – ganz gleich ob zum Ehemann, zur Familie, zu Mitarbeitern oder Kunden. Es ist die Kompetenz der Frauen, sich mit diesen Themen auseinanderzusetzen und Männer in dieser Angelegenheit „mitzunehmen“.  „Denn“, so Dr. Jung, „Kommunikation heißt, Hilfe holen und Männer holen sich keine Hilfe“. Als Beleg dafür nannte er beispielhaft die im Vergleich hohe Suizid-Rate bei Männern pro Jahr. Dabei ist es für beide so wichtig, die „kleinste Selbsthilfegruppe der Welt“ in Anspruch zu nehmen – das Zwiegespräch.

Dr. Jung beschreibt eine gute Möglichkeit für jedes Paar: Wenigstens einmal im Monat sich eine Stunde Zeit nehmen, sich wohlwollend gegenüber setzen, so dass kein Blatt Papier mehr zwischen die Knie passt. Die Frau beginnt (ihr fällt die Kommunikation ja leichter) und spricht 20 Minuten über alles, was sie bewegt, was sie austauschen möchte. Der Partner hört nur aufmerksam und wohlwollend zu, ohne eine Feedback, eine Kritik oder Bewertung zu geben. Danach werden die Rollen getauscht und nochmals zurück getauscht – nach einer Stunde wird diese Form der Kommunikation beendet. Diese wertschätzende Aufmerksamkeit für den Partner/die Partnerin ist eine Form von Zärtlichkeit, die ausgetauscht wird. Und wir erhalten Wissen über das Gegenüber, denn, so der Autor: „Liebe ist Wissen“.  Überhaupt müssen Männer oft die Zärtlichkeit lernen. Dr. Mathias Jung rät: „Der Sex am Abend beginnt mit dem Kuss am Morgen“.

Dr. Mathias Jung machte auch deutlich, dass hinter der Sprache eines Menschen immer mehr steckt: Neben der Sachinformation sagt das Gegenüber – manchmal nur durch den Ton in der Musik - etwas über die gemeinsame Beziehung, etwas über sich selbst und äußert nicht selten einen Appell.  Diese vier Ebenen zu reflektieren, bringt jedem viel Verständnis für sein Gegenüber. 

Jede Kommunikation wird leichter durch Humor. Dr. Jung bot auch hier ein lebendiges Beispiel mit seinem humorvollen Vortrag.

Grundvoraussetzung ist das aufmerksame Zuhören, da hier der Grundstein für die meisten Missverständnisse gelegt wird. Bei jungen Eltern besteht oft die Problematik, dass sie sich immer nur als Mutter und Vater erleben, anstatt als Paar. Herr Dr. Matthias Jung empfahl den Betroffenen mindestens einmal im Monat für ein Paarerlebnis zu sorgen, wie zum Beispiel zu zweit Essen zu gehen oder das Kino zu besuchen.

Nach dem Mittagessen und einer gelungenen Bewegungspause durch das Team des Mandala-Institutes Wetzlar ging es dann in die Workshops.

Manuela Schurk-Balles referierte,  „wie Männer ticken“. „Männer funktionieren wie Automaten“, machte sie am Beispiel des Geldautomaten deutlich. Sie müssen „angestellt“ sein – d. h. aufnahmebereit und nicht „ausgestellt“ sein, z. B. durch Übermüdung vom Job, Ablenkung durch Fußball oder ähnliches. Darauf sollte Frau achten. Männer brauchen klare Ansagen, nicht den Wink mit dem Zaunpfahl. Beim Geldautomat genügt auch nicht, davor zu stehen und um Geld zu bitten. Es müssen die richtigen Knöpfe gedrückt und konkret der Geldbetrag eingegeben werden. Also rät sie Frauen, sich selbst klar zu werden, was sie will und dann mit einem klar geäußerten Wunsch oder Anliegen an den Mann heranzutreten. Dabei sollte Frau vermeiden, in einen Jammer- und Klageton zu verfallen oder gar den Kübel vom ganzen Jahr über ihm auszuschütten, wenn sie möchte, dass es funktioniert. Es kann auch sinnvoll sein, im ersten Schritt einen gemeinsamen Termin für ein Gespräch zu vereinbaren – um sicher zu stellen, dass der Mann auch „angestellt“ ist. Seine Zielorientierung verlangt dann aber die Ansage eines genauen Termins, Ortes und Anlass des Gespräches. Die Erfahrung zeigt, so Schurk-Balles, dass Männer gerne bereit sind, sich dann auch entsprechend zu engagieren. „Sie wollen nichts lieber, als Frauen glücklich machen.“

Im zweiten Workshop wurde dann das Betriebliche Wiedereingliederungsmanagement vorgestellt.

Auch hier kommt es auf die gute Kommunikation mit den bereits lange erkrankten Mitarbeitern an.  Zu den konkreten Angeboten und Hilfestellungen der Netzwerkpartner von IKK classic, Integrationsfachdienst und Deutschem Rentenversicherungsträger gab es viele Nachfragen der Teilnehmerinnen, die den hohen Informationsbedarf deutlich machten. (Siehe dazu auch den Veranstaltungsbericht vom 13.03.2009 unter www.ufh-fulda.de )

„Alles in allem ein gelungener Tag“ zeigte das dankbare Feedback der Teilnehmerinnen.

Der Arbeitskreis der Unternehmerfrauen Fulda mit Ellen Simon an der Spitze bedankt sich herzlich bei der IKK classic und besonders bei der Organisatorin Frau Gabriele Graf-Weber, FachCenter-Leiterin Marketing und Gesundheit Hessen, für das Engagement rund um diese Gesundheitstagung. Der Tag in Wetzlar war wieder einmal eine wertvolle Oase im hektischen Geschäftsalltag und wird hoffentlich als IKK-Angebot beibehalten.

Pressearbeit Arbeitskreis der Unternehmerfrauen (UFH) Fulda e.V.:

Sonja Bosold – in Vertretung für die Pressereferentin:

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