Tragfix Für den Transport offener Säcke

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Der von Martin Ecker entwickelte Tragfix erleichtert den Transport offener Säcke und schützt das Material vor Feuchtigkeit.

Erfinder Martin Ecker hat seine patentierte Tragehilfe im harten Alltagseinsatz getestet. - © Falk Heller

Das Konzept

Fliesenkleber, Fugenmasse, Gipse und Zement – beim Aufräumen des Lagers hat sich Martin Ecker in Neufahrn (bei München) regelmäßig über die zahlreichen offenen Säcke geärgert: „Die sind nicht nur schwer zu transportieren, auch das Material verklumpt schnell und wird unbrauchbar.“ Ein Verlust, der sich bei teuren Materialien durchaus zu einer ordentlichen Summe addiert. Zumal der Fliesenleger und Dachspengler als Einzelunternehmer vor allem Kleinaufträge mit geringerem Materialbedarf abwickelt. Ecker suchte im Internet nach einer Lösung – und fand trotz intensiver Recherche kein auch nur annähernd passendes Produkt, mit dem sich ein offener Sack wieder verschließen lässt. Verwundert, aber auch motiviert von der schließlich durch einen Patentanwalt bestätigten Tatsache, eine echte Marktlücke gefunden zu haben, entwickelte Ecker selber seine Tragehilfe für Säcke, den Tragfix.

Die Umsetzung

Als das Konzept für den innovativen „Sackverschluss“ zumindest auf dem Papier stand, suchte Ecker einen Hersteller für die Entwicklung eines Prototypen. Der war zwar schnell gefunden, doch Eckers Hausbank sah wenig Potenzial für seine Idee und mauerte. Ecker wechselte die Bank und entwickelte gemeinsam mit einem Spritzgusshersteller die ersten Tragfix-Modelle sowie das dazu notwendige Werkzeug „Ich war sicher ein schwieriger Kunde“, erinnert sich der 50-Jährige, „doch ich wollte ein wirklich perfektes Produkt, das allen Anforderungen in der Praxis gerecht wird“. Als das nach monatelanger Tüftelei gelang, ließ Ecker seine Innovation mit Unterstütung eines Patentanwalts weltweit schützen. Der in Deutschland gefertigte Tragfix ist aus hochwertigem Kunststoff, wiegt circa 470 Gramm und lässt sich für Säcke bis maximal 20 Kilogramm Gewicht einsetzen.

Der Erfolg

Seit der Patentanmeldung hat Ecker über 100 000 Tragfix-Modelle über seinen Web-Shop verkauft. Neben dem Bundespreis für innovatorische Leistungen im Handwerk wurde seine Idee auch auf den internationalen Erfindermessen in Nürnberg, Genf und Pittsburgh ausgezeichnet. In den USA hat Ecker 2012 einen Lizenznehmer gefunden, der den Tragfix unter dem Namen „The Handy Camel Bigclip“ vertreibt. Den großen Durchbruch erhofft sich Ecker Anfang 2015, wenn der Tragfix in den USA voraussichtlich zur besten Sendezeit beim weltweiten Teleshopping-Marktführer QVC zu finden ist.

Ein solcher Vermarktungshebel fehlt ihm noch in Deutschland, da die Baumärkte umfangreiche Logistikleistungen verlangen, die Ecker ohne einen Investor nicht stemmen kann. Bis der gefunden ist und die Lizenzeinnahmen aus Amerika fließen, kann Ecker die Vermarktung nur schrittweise vorantreiben. Das kostet zwar viel Kraft, doch wenn dann – wie erst kürzlich erneut geschehen – die Bau-Berufsgenossenschaften zum rückenschonenden Sacktransport seinen Tragfix empfehlen, sieht er sich auf dem richtigen Weg: „Ich würde alles noch einmal so machen und habe schon viele Ideen für neue Produkte nach dem Tragfix-Prinzip.“