Netzwerken Europa im Fokus: Junioren reisen nach Brüssel

„Junges Handwerk trifft Europapolitik“ – Gedanken von Marco Jaeger, Vorstandsmitglied des Bundesverbands der Junioren des Handwerks e.V., zur Brüssel-Reise.

Netzwerken auf EU-Ebene: Eine Delegation des jungen Handwerks ­reiste kürzlich in die pulsierende Polit-Metropole Brüssel.
Netzwerken auf EU-Ebene: Eine Delegation des jungen Handwerks ­reiste kürzlich in die pulsierende Polit-Metropole Brüssel. - © Junioren des Handwerks

Nachdem das Europäische Parlament im Sommer dieses Jahres neu gewählt wurde und nun die neuen EU-Kommissarinnen und Kommissare von Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen ernannt wurden, kristallisiert sich jetzt die politische Marschroute der neu besetzten EU-Regierung heraus.

Dabei soll die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Wirtschaft eine zentrale Rolle spielen. Außerdem sollen die Bürokratie­lasten für den Mittelstand um 35 Prozent reduziert und das gesamte EU-Recht einem Stresstest unterzogen werden.

EU muss Vorhaben umsetzen

Die neue Europäische Kommission muss diesen ­Ankündigungen nun Taten folgen lassen. Die Regulierungsflut aus Brüssel hat in den letzten Jahren enorm zugenommen und belastet insbesondere Handwerks­betriebe, die im Gegensatz zur Industrie keine entsprechenden Personalstrukturen nutzen können, um die immer neuen Richtlinien und Verordnungen zu durchblicken und umzusetzen.

Handwerk nicht vergessen

Die EU-Bürokratie ist außerdem mitverantwortlich dafür, dass insbesondere junge Handwerkerinnen und Handwerker von der Selbstständigkeit und von Betriebsübernahmen abgeschreckt werden. Im Fokus der künftigen EU-Gesetzgebung muss daher die besondere Situation von kleinen und mittelständischen Betrieben stehen. Es kann nicht sein, dass Handwerksbetriebe mit wenigen Mitarbeitenden die gleichen bußgeldbe­währten ­Auflagen und Dokumentations­pflichten erfüllen müssen wie große In­dus­trieunternehmen. Auch beim Stichwort Wettbewerbsfähigkeit darf der Schwerpunkt nicht allein auf der Indus­trie liegen, sondern es müssen vor allem auch Handwerkbetriebe berücksichtigt und gestärkt werden.

Im Rahmen unserer vor Kurzem ­unternommenen Junioren-Brüssel-Reise „Junges Handwerk trifft Europapolitik“ haben wir uns mit dem ZDH-Brüssel-­Büro sowie mit EU-Abgeordneten unterschiedlicher Fraktionen im Europäischen Parlament ausgetauscht, um unsere Fragen und Forde­rungen zur EU-Politik zu adres­sieren. Wir wurden mit offenen Armen empfangen, und es hat sich gezeigt, dass der Input sowie die Praxishinweise des jungen Handwerks Gehör finden und dankbar angenommen werden.

Neben den interessanten Fachgesprächen konnten wir im interaktiven Besucherzentrum „Parlamentarium“ Wissenswertes über das Europaparlament lernen und haben bei einer Stadtführung auch die wunderschöne Architektur der europäischen Hauptstadt auf uns wirken lassen. Zum Abschluss unserer Reise sind wir auf der Place du Luxembourg zusammengekommen, um in das gesellige und lebendige Brüsseler Nachtleben einzutauchen.

Rahmenbedingungen schaffen

Brüssel ist als politisches Zentrum Europas eine unglaublich interessante und inspirierende Stadt – jung, dynamisch, kreativ und pulsierend, genau wie die nächste Generation im Handwerk. Es ist nun Zeit, dass auch die Politik erkennt, dass das junge Handwerk in Europa diese Impulse nur unter den richtigen Rahmenbedingungen für die Geschäftsideen der Zukunft nutzen wird.