Küchensysteme Eine Küche für alle Wohnungen

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Das von Schreiner Marek Klosowski entwickelte Küchensystem lässt sich mühelos mitnehmen.

Marek Klosowski bietet mit seinem patentierten Küchensystem eine ideale Lösung für alle, die oft umziehen müssen.„Die Küche zum Mitnehmen kostet weniger als die normalen Aufbauten.“ - © Peter Hinschläger
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Eine Küche für alle Wohnungen

Das Konzept

Als Marek Klosowski 1986 nach Deutschland kam, half er häufig Bekannten beim Umzug. Dabei nervte ihn der Ab- und Aufbau von Küchen. War die Küche leer, wurde das Desaster, das Hängeschränke in Wänden hinterlassen, erst sichtbar. In einer neuen Wohnung passten Fliesenspiegel oder Wasser- und Stromanschlüsse so gut wie nie zu den alten Küchenmöbeln. „Ich habe überlegt, wie das besser und einfacher gehen kann“, sagt der gebürtige Pole. Und so entwarf der gelernte Landmaschinen- und Klimatechniker ein Küchenaufbausystem. Es besteht aus stabilen höhenverstellbaren Stahlgestellen, die wie einzelne Küchenelemente nebeneinander stehen. In sie lassen sich Unterschränke stellen und Wandschränke von Modulküchen hängen in den gängigen Breiten zwischen 30 und 90 cm. Anschlüsse für Strom und Wasser verlaufen hinter den Gestellen an der Wand, sodass der Einbau schnell, unkompliziert und unabhängig von Wasser-, Abwasser- und Stromleitungen erfolgt.

Die Umsetzung

Anfangs existierte die Idee nur in Form von Konstruktionszeichnungen. 2005 meldete Klosowski sein Küchenaufbausystem zum Patent an - für Europa, Kanada und die USA. Dafür investierte er über 40000 Euro. Als er ein Jahr später den Prototyp in Polen herstellen ließ, musste er noch etwas nachbessern: „Auf dem Papier ist alles möglich“, sagt der heute 47-Jährige, „erst wenn man etwas ausprobiert, zeigt sich, was funktioniert und was nicht.“ 2007 gab er die erste Kleinserie mit 200 Teilen in Auftrag. Parallel dazu suchte der Erfinder nach professionellen Vertriebspartnern - mit nur wenig Erfolg: Küchenstudios wollten weiterhin den lukrativen Auf- und Abbau anbieten. Einkaufsverbünde scheuten das Risiko. Und große Möbelhersteller zeigten zwar Interesse, konnten sich aber dann doch nicht für das etwas andere Küchensystem entscheiden.

Der Erfolg

Schließlich nahm Klosowski Vertrieb und Verkauf selbst in die Hand und schuf damit die Basis für seine künftige Selbständigkeit. Unter der Adresse www.in-der-tat.de bietet er ausführliche Informationen inklusive einer aufwändigen Animation, die das System anschaulich darstellt. Über seinen Online-Shop verkauft er die Systemelemente. Zwei Mitarbeiter unterstützen ihn beim Versand. 700 Euro kostet das System für drei laufende Meter Küche. „Das ist auf jeden Fall günstiger als ein normaler Küchenaufbau“, sagt Klosowski. Einmal angeschafft, spare man sich zudem den aufwändigen Abbau, den Ersatz von kaputten Einzelteilen und noch dazu die aufwändige Küchenrenovierung.

Grundsätzlich ist der Erfinder, der heute in Aachen als Produktdesigner arbeitet, optimistisch - nicht zuletzt, weil ein Bericht über ihn im Norddeutschen Fernsehen nicht nur seine Bekanntheit verbessert, sondern auch seine Verkaufszahlen beflügelt hat: In den vergangenen drei Jahren konnte er bereits über 800 Kunden für sein innovatives System begeistern.

kerstin.meier@handwerk-magazin.de

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