Junioren des Handwerks Ehrenamt im Handwerk: Stabile Strukturen dank der nächsten Generation

Für ein auch zukünftig stabiles Ehrenamt im Handwerk sind die jungen Handwerkerinnen und Handwerker von heute elementar.

Sara Hofmann, Vorstandsmitglied des Bundesverbands der Junioren des Handwerks e.V.
Sara Hofmann, Vorstandsmitglied des Bundesverbands der Junioren des Handwerks e.V., schreibt über das Ehrenamt im Handwerk. - © martinjoppen.de

Die Handwerksorgani­sation in Deutschland feiert dieses Jahr Jubiläum: 75 Jahre Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) und 125 Jahre Handwerkskammern. Das gilt es zu Recht gebührend zu feiern! Interessenvertretung und Selbstverwaltung im Handwerk – das ist eine jahrzehntelange Erfolgsstory, ermöglicht durch den tagtäglichen Einsatz von ehrenamtlichen Handwerkerinnen und Handwerkern, die sich gemeinsam mit den Mitarbeitenden der Handwerkskammern, Fachverbände, Innungen und Kreishandwerkerschaften für eine funktionierende sowie moderne Ausbildung im Handwerk und gute politische Rahmen­bedingungen für alle Handwerksbetriebe in Deutschland einsetzen.

Selbstverwaltung und Ehrenamt im Handwerk gehören zusammen wie Pech und Schwefel. Sie bedingen einander. ­Ehrenamtlich tätige Handwerkerinnen und Handwerker organisieren in Prüfungsausschüssen den geordneten Ablauf der Prüfungen und sorgen für praxisrelevante Prüfungsinhalte. So wird die hohe Qualität und Praxistauglichkeit von Gesellen- und Meisterabschlüssen dauerhaft sichergestellt. In den Hauptversammlungen der Handwerkskammern bestimmen ehrenamtliche Handwerkerinnen und Handwerker außerdem die handwerkspolitische Schwerpunktsetzung mit und schmieden so die Zukunft des Handwerks mit den eigenen Händen.

Ohne Ehrenamt im Handwerk würde das System der Selbstverwaltung nicht funktionieren

Ohne den ehrenamtlichen Bezug zur Handwerkspraxis würde das System der Selbstverwaltung nicht funktionieren. Es ist daher von größter Wichtigkeit, dass wir auch in den kommenden Jahrzehnten die hohe Qualität des deutschen Handwerks durch stabile Ehrenamtsstrukturen gewährleisten können. Das funktioniert nur, wenn auch junge Handwerkerinnen und Handwerker bereits frühzeitig an das Handwerksehrenamt heran­geführt werden. Hier bieten wir Handwerksjunioren mit unserem deutschlandweiten Netzwerk den idealen Ausgangspunkt für einen dauerhaften, engen Bezug zur Handwerksorganisation. Wir sind das Sprungbrett ins ­Ehrenamt des Handwerks.

Damit die Nachfolge im Ehrenamt flächendeckend sowie dauerhaft gewährleistet wird, muss die gesamte Handwerksorganisation anpacken und Juniorennetzwerke in jedem Kammerbezirk ermöglichen und unterstützen. Denn nur, wenn Haupt- und Ehrenamt Hand in Hand arbeiten, können junge Talente nachhaltig eingebunden werden. Wir sind auf einem guten Weg, es gibt jedoch vereinzelt noch Aufholbedarf.

Die Handwerksorganisation ist eine zutiefst demokratische Struktur

Ehrenamt und Selbstverwaltung im Handwerk bedeuten Mitbestimmung auf allen Ebenen. Die Handwerksorganisation ist damit eine im Kern zutiefst demokra­tische Struktur, die es gerade in Zeiten politischer Unsicherheiten und antidemokratischer Bestrebungen unbedingt zu stärken gilt. Die Selbstverwaltungseinrichtungen im Handwerk bilden einen wichtigen gesellschaftlichen Stabilitätsanker. Handwerksehrenamt stärken bedeutet Demokratie stärken – packen wir’s an!

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