Friseure Dumping im Friseur-Salon

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Branchencheck

Branchen-Check Friseure: Die Branche ist im Umbruch. Die Erträge schrumpfen und gleichzeitig herrscht ein aggressiver Wettbewerb.

Branche. Die Friseure haben ihr Dienstleistungsangebot in den vergangenen Jahren ständig kundenorientiert weiterentwickelt. Ihre Leistungspalette reicht heute vom klassischen Haardesign, modernen Haarfarben, trendigen Stylings über aktuelle Make-ups und die Nagelkosmetik bis hin zu Wellnessanwendungen wie Massagen, Peelings, Pflegebäder, Masken und Kompressen. Die Vielfalt dieser Dienstleistungen hat zu unterschiedlichen Salonkonzepten geführt, angefangen vom klassischen Friseursalon über den „Beauty-Tempel“ mit Kosmetikabteilung bis hin zum preisaggressiven cut-and-go-shop.

Betriebsvergleich. Der aktuelle Betriebsvergleich der Landes-Gewerbeförderungsstelle des nordrhein-westfälischen Handwerks ergab für größere Friseurbetriebe (über 100000 Euro Jahresumsatz) einen durchschnittlichen Umsatz von 177000 Euro im Jahr. Nach Abzug aller kalkulatorischen Kosten rutscht das betriebswirtschaftliche Ergebnis allerdings in die roten Zahlen, so dass die Betriebe im Durchschnitt einen betriebswirtschaftlichen Verlust von 3881 Euro auswiesen. Weil die Personalkosten mit über 40 Prozent sehr hoch sind, hängt die Rentabilität eines Salons vor allem von der Auslastung der Mitarbeiter ab. Eine gute Auslastung beginnt bei etwa 20 Dienstleistungen pro Mitarbeiter und Tag.

Konjunktur. Die Friseurbranche erwirtschaftete im letzten Jahr einen Gesamtumsatz von 5,5 bis 6 Milliarden Euro (Prognose). Für 2011 erwarten die Experten eine Umsatzstabilisierung auf diesem Niveau. Allerdings ist für 2010 und 2011 mit einer angespannten Ertragslage zu rechnen. Die Zahl der Betriebe, zurzeit sind es 87500 in die Handwerksrolle eingetragene, wird voraussichtlich weiter steigen.

Aussichten. Der harte Verdrängungswettbewerb mit heftigem Preisdumping wird sich fortsetzen. Gute Chancen haben in erster Linie Betriebe mit klarer Zielgruppenorientierung und hohem Service. Gleichzeitig setzt sich die Atomisierung und Filialisierung fort:Kleinstbetriebe und größere Ketten gewinnen auf Kosten der traditionellen Mitte an Bedeutung. (Quelle: BVR)