Planungskonzept Das Bad auf dem Bierdeckel

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Mit dem neuen Planungskonzept der Network GmbH kennt jeder Kunde sofort den Preis für sein Wunschbad.

Christoph Laloi (re.) und Frank Dieter Giske freuen sich mit Verkaufsleiter Bernhard Tackmann (li.) über den guten Start des Bierdeckel-Konzepts.„Ziel ist es, das komplette Bad in einer halben Stunde zu planen.“Christoph Laloi,Badewasser NetworkGmbH - © Henning Angerer
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Das Bad auf dem Bierdeckel

Das Konzept

Wer ein neues Badezimmer kaufen möchte, muss bislang viel Zeit investieren: „Beim Handwerker kann der Kunde zwar ein Bad bestellen, sieht aber in der Regel kaum Produkte. In der Badausstellung beim Großhandel kann er zwar viele Beispiele anschauen, aber kein komplettes Badezimmer kaufen“, beschreibt Christioph Laloi das Dilemma. Um den Kunden schnell und unkompliziert ein Angebot für ihr Traumbad unterbreiten zu können, hat der Handwerksmeister im norddeutschen Altenholz zusammen mit seinem Kollegen Frank Dieter Giske die Badplanung „auf dem Bierdeckel“ entwickelt. Das ehrgeizige Ziel der beiden Unternehmer: In nur 30 Minuten sollen auch handwerkliche Laien ein Bad planen und kalkulieren können. Vorbild ist das vom CDU-Politiker Friedrich Merz entwickelte Konzept der „Steuererklärung auf dem Bierdeckel“.

Die Umsetzung

Die beiden Handwerker gründeten die „Badewasser Network GmbH“ und entwickelten in Zusammenarbeit mit dem Kieler Systemhaus „Netuse AG“ eine auch vom Laien zu bedienende Planungssoftware für Badezimmer. Damit das Bierdeckelkonzept beim Kunden entsprechend ankommt, wurde ein spezielles Terminal zur Präsentation in der Badausstellung entwickelt. Dieses besteht aus einem Tisch in dunklem Holzdesign, einem 24-Zoll-Monitor sowie einem Unterschrank mit integriertem Kühlfach. Während die Umrisse und Komponenten des Bades zunächst vom Verkäufer oder dem Fachhandwerker auf einem Bierdeckel skizziert werden, erhält der Kunde auf Wunsch ein gekühltes Getränk. „Da ein Bierdeckel ohne Bierwerbung irgendwie komisch gewesen wäre, sind wir froh, dass wir die Warsteiner Brauerei als Sponsor für unsere Idee gewinnen konnten“, erklärt Laloi.

Haben Verkäufer und Kunde am Terminal den Fragenkatalog zum Bad abgearbeitet, erhält der Kunde dank der von den beteiligten Handwerkern hinterlegten Kalkulationsdaten ein verbindliches Angebot inklusive Einbau. Der jeweilige Auftrag geht dann per Rotationsprinzip an einen der teilnehmenden Handwerker, der nach einem Vor-Ort-Termin innerhalb von zwei Tagen ein entgültiges Angebot für den Kunden erstellt.

Der Erfolg

Sanitär-Großhändler Peter Jensen, in dessen Kieler Ausstellung das erste Terminal im November 2010 installiert wurde, ist vom Konzept überzeugt: „Endlich können wir den Kunden einen verbindlichen Endpreis nennen, zudem bekommt der Kunde ein Gespür dafür, wie aufwändig eine Badplanung ist“, erklärt Verkaufsleiter Bernhard Teckmann. Da die kalkulierten Preise sehr realistisch sind, hätten Kunde und Handwerker von Beginn an Planungssicherheit. Aufgrund der positiven Erfahrungen mit dem schnellen und einfachen Service wollen Laloi und Giske ihre Idee bundesweit über den Großhandel an die Kunden bringen: „Nur gemeinsam können Handel und Handwerk gegen die starke Konkurrenz der Baumärkte bestehen“, so Laloi.

kerstin.meier@handwerk-magazin.de

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