Burnout vorbeugen: Welche Rolle Betriebsklima und Führungsstil spielen

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Für viele Menschen gehört Stress bereits zum Alltag. Fast an jedem Arbeitsplatz gibt es Bereiche, in denen Beschäftigte zwangsläufig unter Druck kommen, auch im Handwerk. Chefs können dem entgegenwirken, oder den Druck ungewollt erhöhen. Lesen Sie hier, welche Aspekte Sie im Umgang mit Ihren Mitarbeitern berücksichtigen sollten.

Im Ratgeber "Kein Stress mit dem Stress, Lösungen und Tipps für Führungskräfte und Unternehmen" hat der BKK Bundesverband einige Faktoren aus dem Berufsalltag zusammengetragen, die einen besonderen Einfluss auf die Psyche von Arbeitnehmern haben. Diese sind:

Handlungsspielraum: Wer viel Arbeit bewältigen muss, aber nur einen geringen Entscheidungsspielraum hat, wie er diese Aufgabe lösen kann, empfindet viel Stress. Das betrifft nicht nur Fließbandarbeiter. Ebenso können ständiger Zeitdruck oder unklare Zielvorgaben dazu führen, dass Mitarbeiter sich handlungsunfähig fühlen und starken Druck spüren.

Wertschätzung: Menschen, die sich nicht angemessen wertgeschätzt fühlen, leiden unter Stress. Das haben inzwischen viele Studien nachgewiesen. Dabei bedeutet angemessene Wertschätzung sowohl ein Gehalt, das die Person als fair empfindet, als auch die Aussicht auf Entwicklungsmöglichkeiten und – besonders wichtig – die persönliche Wertschätzung durch Kollegen und Vorgesetzte.

Sicherheit: Wer um seinen Arbeitsplatz fürchtet, ist stark gestresst. Dabei geht es nicht unbedingt um die reale Bedrohung des Arbeitsplatzes. Manche Unternehmen spielen gar mit der Unsicherheit der Beschäftigten, im Glauben, sie damit auf Trab zu halten. Doch das Gegenteil ist der Fall, weil der Stress die Beschäftigten auf Dauer lähmt oder krank macht.

Soziales Netzwerk: Gerade wenn Teams immer wieder neu zusammengesetzt werden, müssen auch die sozialen Netze ständig neu geknüpft werden. Wen kann ich wofür um Unterstützung bitten? Wer ist wofür Experte? Mit wem komme ich klar? All diese Fragen müssen bei jeder Umstrukturierung neu geklärt werden. Das ist anstrengend und belastet viele Beschäftigte.

Tipp: Sie haben als Führungskraft einen direkten Einfluss auf den Belastungspegel in Ihrem Team. Unterstützen Sie beispielsweise flexible Arbeitszeiten, setzen Sie Ihre Mitarbeiter gemäß ihrer Fähigkeiten und Fertigkeiten ein und schaffen Sie ein gutes Klima im Team, in dem Sie Zusammenarbeit belohnen und Konkurrenzsituationen vermeiden.