Das Bürgergeld spaltet die Meinungen – ist es der Weg in eine gerechtere Arbeitsmarktintegration oder eine Einladung zur Abhängigkeit? Prof. Marcel Fratzscher, Präsident des DIW Berlin und CDU-Generalsekretär Dr. Carsten Linnemann diskutieren über Chancen und Herausforderungen der Arbeitslosenunterstützung sowie die Zukunft der Sozialpolitik in Deutschland.

Das Bürgergeld, Nachfolger von Hartz IV, ist seit seiner Einführung ein Reizthema und steht exemplarisch für die Herausforderungen der deutschen Sozialpolitik: Während die eine Seite es als wichtige Maßnahme zur Unterstützung von Langzeitarbeitslosen und sozial Schwächeren sieht, kritisiert die andere das System als leistungsfeindlich und ineffizient.
Zwei führende Stimmen, Prof. Marcel Fratzscher und Dr. Carsten Linnemann, setzen sich mit den Kernfragen auseinander. Fördert das Bürgergeld langfristig die Integration in den Arbeitsmarkt und den sozialen Aufstieg? Oder unterminiert es den Leistungswillen und überfordert die Solidargemeinschaft?
Es geht um grundsätzliche Fragen der sozialen Gerechtigkeit
Befürworter des Bürgergelds sehen im Bürgergeld eine sozialstaatliche Notwendigkeit, die Menschen in schwierigen Lebenslagen eine Absicherung bietet und ihnen gleichzeitig die Möglichkeit gibt, sich weiterzuentwickeln und in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Kritiker hingegen befürchten, dass das Bürgergeld die Motivation zur Arbeit schwächen und Anreize schaffen könnte, im System zu verbleiben. Sie warnen, dass der Lohnabstand zwischen Arbeit und Bürgergeld nicht groß genug sei und dadurch die Leistungsbereitschaft gefährdet ist.

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Fachkräftemangel und Meinung