Auf den Hund gekommen

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Einmal waschen, schneiden, föhnen: Hundefriseurin Evelyn Mitschke bringt Fell und Pfoten von Vierbeinern richtig in Form.

Friseurmeisterin Evelyn Mitschke sattelte um: Heute werden Kunden wie Mischling Tara in der Hundeoase gestylt. - © Fritz Beck

Auf den Hund gekommen

Evelyn Mitschke hat ihr Handwerk von der Pike auf gelernt: Ausbildung, Gesellenzeit, Meisterbrief. Bis eine Allergie gegen Chemikalien, die in Farb- und Dauerwellen-Anwendungen vorkommen, die Arbeit für die Friseurin unmöglich machte. Sie war dann als Geschäftsführerin eines Damen- und Herrensalons in München beschäftigt. „Nur noch zusehen, nicht mehr im gelernten Beruf arbeiten, ist sehr schwierig“, sagt sie.

Also sattelte Evelyn Mitschke um: Über ihren eigenen Hund kam sie zur „Hundeoase“ im Münchner Stadtteil Untergiesing, absolvierte bei ihrer Vorgängerin ein Praktikum als Hundefriseurin und übernahm den Laden am 1. April 1999. Pünktlich zur Hochsaison. Denn im Frühling und Sommer brummt der Laden. „Zehn-Stunden-Tage sind dann normal“, so die Unternehmerin. Der Preis für einen Besuch in der Hundeoase richtet sich nach Größe und Arbeitsaufwand: Er liegt zwischen 35 und 140 Euro. Anbieter wie Evelyn Mitschke profitieren vom boomenden Markt für Produkte und Dienstleistungen rund um Haustiere. Für sechs Millionen Hunde gaben die Deutschen 2011 über 1,1 Milliarden Euro allein für Hundefutter aus. Bereut hat Hundefriseurin Mitschke ihre Berufswahl nicht. „Ich bin glücklich damit. Die Arbeit mit Mensch und Hund macht immer noch Spaß“, sagt sie nach 14 Jahren als selbständige Unternehmerin. Ihre Kunden kommen von der Hundemeile an der Isar, aus Harlaching und Grünwald. „Ganz normale Menschen mit Hund - jeder Größe und Rasse“, sagt die Unternehmerin. Extravagante Wünsche wie Pudeln das Fell färben oder die Krallen lackieren lehnt sie im Sinne des vierbeinigen Kunden ab. „Damit können die Leute gerne woanders hingehen.“