Arbeitszeitmodelle: Was Chefs bieten können

Wenn der Betrieb brummt, ist voller Einsatz Ihrer Mitarbeiter gefragt. Doch wenn ständig Überstunden anfallen, sollten Sie sich Gedanken über Arbeitszeitmodelle machen. Zwei Modelle sind heute weit verbreitet.

Die Arbeit muss erledigt werden, oft klappt das nur mit Überstunden. - © rdnzl/Fotolia.com

Was Chefs bieten können

Gleitzeitmodell
Der Chef definiert eine Kernarbeitszeit, zum Beispiel von 9 bis 14 Uhr täglich. Die verbleibenden drei Stunden teilt sich der Angestellte dann im Wesentlichen selbständig ein. Dieses einfache Gleitzeitmodell ist sehr beliebt zum Beispiel bei einer klassischen Bürotätigkeit. Im Schichtdienst oder gar in der Produktion an Maschinen ist das Gleitzeitmodell allerdings unrealistisch.

Qualifizierte Gleitzeit
Eine seltenere Form des Gleitzeitmodells ist die sogenannte qualifizierte Gleitzeit. Dort ist keine Kernarbeitszeit definiert und der Angestellte kann sogar Ort und Dauer der täglichen, wöchentlichen oder gar monatlichen Arbeitszeit innerhalb gewisser Grenzen selbst bestimmen. „In der Praxis kommt dieses Modell aber relativ selten vor“, sagt Rechtsanwalt Arnd Potratz.

Arbeitszeitkonten
Sehr gut praktikabel, gerade für Handwerksunternehmer mit saisonalen Spitzen, ist das Arbeitszeitkonto. Oft ist in einem Tarifvertrag oder einer Betriebsvereinbarung eine sogenannte Ampelregelung enthalten, erläutert Anwalt Potratz. Bis zu einem gewissen Kontostand, etwa 30 Stunden plus oder minus, liegt das Arbeitszeitkonto im grünen Bereich. Der Arbeitnehmer entscheidet selbst, wann er den Ausgleich dann vornimmt. Danach kommt der gelbe Bereich, der bis zu einer festgesetzten Stundenzahl reicht. Hier ist der Arbeitnehmer angehalten, sich um einen sofortigen Ausgleich zu bemühen. Im roten Bereich muss auch der Arbeitgeber für einen sofortigen Ausgleich des Kontos sorgen.­