Die Woche in den sozialen Medien: KW 35 Abschiebung: Betrieb hofft auf Happy-End

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Diese Woche: Eine Nutzfahrzeug-Firma setzt sich für den Azubi ein. Eine Metzgerei errichtet einen Genusshandwerker-Notdienst. Eine Bestatterin stellt sich vor. Und ein Berliner Bäcker erklärt sein neues Geschäftsmodell.

NFC Mahler Azubi Anis
Anis ist Azubi bei LKW-Mahler und soll abgeschoben werden, der Betrieb teilt diese Woche sein Schicksal in den sozialen Medien auf. - © NFC Mahler

NFC Mahler GmbH

Die Nutzfahrzeug-Firma NFC Mahler aus Stutensee-Friedrichstal in Baden-Württemberg hat in den vergangenen Wochen eine aufsehenerregende Facebook-Aktion gestartet. Bereits Mitte Augst berichteten die LKW-Händler ihren knapp 3.000 Facebook-Fans in einem ausführlichen Beitrag , dass ihr pakistanischer Auszubildender Anis abgeschoben werden sollte. Mit diesem Beitrag traten sie eine Welle los: Mehr als 39.000 Nutzer reagierten auf den Beitrag, mehr als 13.000 haben ihn kommentiert und 61.000 geteilt.

In dem ausführlichen Facebook-Post erzählt das Mahler-Team die Geschichte vom angehenden Kfz-Mechatroniker für Nutzfahrzeugtechnik. „Obwohl sich Anis noch mitten in seiner Ausbildung befindet, hat er sich zu einem wichtigen und unverzichtbaren Mitarbeiter entwickelt“, schreiben die Handwerker. Außerdem gehen sie darauf ein, dass Anis sich selbstständig um ein integriertes und gutes Leben in Deutschland bemüht.

Nach einem zwischenzeitlichen Update ist klar: Der Fall Anis geht nochmal in die Revision. „Die Verwaltung und Politik auf allen Ebenen – kommunal sowie Landes- und Bundesebene – haben reagiert“, schreibt Mahler. In dieser Woche postete der Betrieb den Link zu einem Zeitungsartikel mit der Überschrift: „Beispiel für gelungene Integration: Vorzeige-Azubi aus der Region wird nicht abgeschoben“. Der Artikel schildert das Happy End einer ähnlichen Geschichte.

Auch das handwerk magazin drückt Dir fest die Daumen, Anis.

Metzgerei Hack
© Metzgerei Hack

Metzgerei Hack

Palmen, Sandstrand, Cocktails: Danach sehnen sich aktuell viele Handwerker und verabschieden sich in die Betriebsferien. So auch Steffen Schütze, Metzgermeister und Chef der Metzgerei Hack aus Freising . „Wir machen Urlaub – aber verhungern musst du nicht“, schreibt er auf Facebook und gibt die Daten seiner Abwesenheit durch. Dazu verkündet er einen „Genusshandwerker-Notdienst“ anderer Metzgereien. „Bei denen kann man auch ohne Not sehr gut einkaufen“, schreibt er. „Es lebe das Handwerk und die lokalen Geschäfte!“

Schütze liefert seinen rund 8.500 Fans für jeden Urlaubstag eine ebenbürtige Vertretung – mit genauen Adressen. So schickt er seine Fleischfans beispielsweise am Montag zur Metzgerei Stuhlberger oder am Dienstag zur Metzgerei Boneberger – beide ebenfalls in Freising. Am Freitag leitet er allerdings den „Veggie-Day“ ein, empfiehlt eine naheliegende Bäckerei. Am Sonntag nach dem Gottesdienst sollen die Fans jedoch bitte ein Wirtshaus aufsuchen – und ab dem 2. September ist er ja auch dann schon wieder da.

Und das Foto? Na da hat sich der Social-Media-affine Handwerker ebenfalls nicht lumpen lassen und ein erstklassiges Strandfoto mitgeliefert. Neugierig? Dann klicken !

Nadja Rehm
© Nadja Rehm

Nadja Rehm

Eine junge Frau als Bestatterin – das passt für viele auf den ersten Blick nicht zusammen. Für Bestatterin Nadja Rehm aus Geislingen (Baden-Württemberg) ist das Anlass genug, sich und ihre Leidenschaft für den Beruf auf ihrem Instagram-Profil vorzustellen. „Ich werde oft gefragt, was eine junge Frau dazu bewegt ´so einen Beruf´ zu wählen?! Tja, was soll ich sagen? Ich liebe ihn“, schreibt sie und erklärt, dass ihr bereits in der Schule nach einem Praktikum klar war, dass sie Bestatterin wird.

Doch auch wenn ihre Entscheidung bereits in jungen Jahren feststand – etwas hat sich in ihrer beruflichen Laufbahn doch anders ergeben als geplant. „Selbstständig wollte ich eigentlich nicht werden, nun bin ich froh, es getan zu haben“, schreibt sie. Im Februar hat sie ihr eigenes Bestattungsunternehmen gegründet. „Mit viel Schweiß, Tränen und Arbeit.“

Ihre Instagram-Fans reagieren mit großem Zuspruch auf den Post. „Höchsten Respekt davor“, schreibt einer von ihnen. Ein anderer antwortet in der Kommentarleiste: „Finde ich so super, Nadja! Genau das braucht es in dieser Branche. ❤️✨🌸🎈“

Neugierig, was die junge Bestatterin auf ihrem Profil preisgibt? Dan hier entlang!

Domberger Brot-Werk
© Domberger Brot-Werk

Domberger Brot-Werk

Eine neue Geschäftsidee stellt das Domberger Brot-Werk aus Berlin vor. „Wer war schon da, in unserer neuen Mikro-Bäckerei?“, fragen die Handwerker ihre Facebook-Community. Die steht nun seit wenigen Wochen auf dem Campus Buch vor dem Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin im Nordosten von Berlin. Die Idee: Bäcker Ben bakt in einer ausrangierten LKW-Container Brote, Kuchen, Seelen und Vinschgerl, schreibt das Brot-Werk. „Und mal sehen, was noch so.“

Die Bäcker erklären in dem Post, da ss Ben nun montags bis freitags vor Ort ist, um die Mitarbeiter des Wissenschaftsparks mit Brot für die Mittagspause und das Abendbrot zu versorgen. Sie versprechen: „Wer vorbeikommt, tritt seine Rückreise nach Berlin nicht mit leeren Händen an.“

Das kommt an! Mehr als 70 Facebook-Fans reagieren mit einem blauen Daumen oder Herzchen auf den Beitrag, sechs haben ihn kommentiert. Einer der Fans wünscht sich, dass solch eine Mikro-Bäckerei zum Potsdamer Platz oder zum Anhalter Bahnhof kommen sollte. „Dann gäbe es mal richtig gutes Mittagsbrot“, schreibt er. Das Brot-Werk reagiert prompt: „Wenn Sie ein Plätzchen kennen, mit Inhaber und allem, sagen Sie gerne Bescheid!“

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