Holzbau Hightech in Holz

Zugehörige Themenseiten:
Betrieb des Monats

Cordes Holzbau bringt Handwerk und Bauingenieurwesen erfolgreich unter einen Hut. Und das nicht nur beim Freizeitbau.

Der Koloss von Soltau: Während des Baus arbeiteten Ulf Cordes und sein Vater Heinrich Cordes Hand in Hand. - © Frank Schinski/OSTKREUZ

Sie ist authentisch, ein bisschen retro und ein Touristenmagnet: die Holzachterbahn „Colossos“ im Heide-Park in Soltau. Die Bahn ist nicht nur der Nostalgie-Klassiker schlechthin – mit ihren 52 Metern gilt sie auch als die höchste Holzachterbahn in ganz Europa.

Hinter der Meisterleistung steckt ein Mix aus Handwerk und Ingenieurskunst. Den Löwenanteil daran trägt die niedersächsische Firma Cordes Holzbau. Vor elf Jahren übernahm Ulf Cordes (51) den Familienbetrieb in vierter Generation. Er ist gelernter Zimmerer sowie Diplom-Bauingenieur. Während des Colossos-Baus (2003), führte er den Betrieb gemeinsam mit seinem Vater Heinrich Cordes (76). Das Vorhaben entpuppte sich schnell als Mammutprojekt: „Es war eine logistische Herausforderung – 50 externe und interne Angestellte halfen tatkräftig mit.“

Neben dem Freizeitbau spezialisiert sich der Betrieb auf Holztürme. Einzigartig ist der Bau des TimberTowers in Hannover. Er ist der weltweit erste Holzturm für eine Windkraftanlage und ein Meilenstein in Richtung wirklich grüner Energie: „Unser Konzept ist preislich konkurrenzfähig sowie nachhaltiger und dauerhafter als herkömmliche Türme aus Stahl und Beton.“ Cordes beschäftigt 60 Mitarbeiter – zwölf davon als Ingenieure. Er unterstützt Studenten, die bereits eine handwerkliche Lehre in der Tasche haben oder das Bauingenieurwesen dual studieren: „Man kann sie leicht und schnell in der Praxis einsetzen.“ In den vergangenen Jahren entwickelte sich das Unternehmen blendend. Die Auftragslage ist dementsprechend gut, der Jahresumsatz beträgt zehn Millionen Euro. „Der Holzbau wird immer populärer“, freut sich Cordes.