Gründungsidee einer Schreinerei Ideale leben: "Das geht nur als Selbstständiger"

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Es ist gar nicht leicht, sich selbst zu verwirklichen. Kreativ sein, eigene Ideen austesten. „Das geht nur als Selbstständiger“, sagt Mischa Olma und erklärt Philosophie und Gründungsidee seiner Tischlerei.

Mischa (r.) und Joschka Olma
Mischa (r.) und Joschka Olma auf selbst geschlagenem Holz, das sie nun lagern, bis sie es verarbeiten können. - © Lena Giovanazzi

Woodboom ist untypisch. Vielleicht, weil auch die Macher untypisch sind: Da gibt es Mischa Olma. Mit 15 Jahren ist er Extremsportler, später Kameramann, Selfmade-Möbelmacher und Gründer – erst von einer Videoproduk­tion, dann von Woodboom. Und es gibt Joschka Olma – seinen Bruder, der als Social-Media-Experte für die Öffentlichkeitswirkung zuständig ist. „Ein Betrieb braucht heute eine Social-Media-Strategie, denn das Analoge hat nicht mehr so viel Impact“, sagt Mischa Olma. Aber natürlich gehört auch ein Schreiner zum Team: Mitgründer Maciej – „er ist gerade nach Polen gegangen, um für uns die Produktion zu betreuen.“

Werte und Kreativität gemeinsam leben

Was das komplette Team eint: Sie kennen sich gut und möchten ihre Werte und Kreativität leben – gemeinsam. Als Kompass für ihre Entscheidungen dienen ihnen ihre eigenen Ideen und Ideale, Online-Kanäle, Social Media und ihr großes Netzwerk.

Enstehende Online-Plattformen genutzt

„Als ich 2013 anfing, mit meinem Vater die ersten Möbel für meine Wohnung zu bauen – ein Couchtisch, Regale, eine Lampe, alles aus Eiche und Metall –, kamen die Online-Portale Etsy und Dawanda auf“, erzählt Mischa Olma. Dort und in seinem Netzwerk zeigte er seine Werke und fand schnell die ersten Käufer. „Meine Videoproduktion hatte ich zu dem Zeitpunkt bereits aufgegeben, weil ich nur in den Anfängen kreativ sein konnte. Danach haben wir mit Agenturen zusammengearbeitet – sie haben die Kreativ­arbeit erledigt – das war nicht erfüllend“, sagt er.

Seine Käufer stammten zuerst aus Hotellerie und Gastronomie. Jetzt sind es Privatleute: „Am Anfang haben wir unsere Produkte fotografiert und anhand der Klickraten auf Etsy und Dawanda geschaut, was geht und dieses dann weiterentwickelt“, sagt Mischa Olma. So wie das Bett Schweden, das er nun in der vierten Variante anbietet.