Tarifrunde 2014: IG BAU fordert sieben Prozent mehr

Die Bauwirtschaft macht Gewinn – die Mitarbeiter bleiben auf der Strecke? Laut Industriegewerkschaft Bau-Agrar-Umwelt werden Bauarbeiter nicht gerecht entlohnt. Mit einer Forderung von plus sieben Prozent geht die IG BAU heute, am 6. März 2014, in die Tarifverhandlungen.

Der Bauwirtschaft geht es momentan gut.
Die Tarifverhandlungen im Bauhauptgewerbe haben begonnen. - © Andreas Karelias - Fotolia.com

„Kein Chef baut die Objekte allein.“ Diesen Grundsatz vertritt Dietmar Schäfers, stellvertretender IG BAU-Bundesvorsitzender, in der Tarifrunde im Bauhauptgewerbe. Heute, am 6. März 2014, starten die Verhandlungen. Die Forderung der Industriegewerkschaft Bau-Agrar-Umwelt: Chefs sollen ihre Mitarbeiter am positiven Wachstum der Bauwirtschaft beteiligen.

Bereits im Februar 2014 hat die Bundestarifkommission der IG BAU ein Paket mit einem Gesamtvolumen von sieben Prozent beschlossen. Darin enthalten ist die Forderungen nach einem spürbaren Anstieg der Löhne für die etwa 760.000 Bauarbeiter, Angestellten und Auszubildenden am Bau. Gleichzeitig müsse die Geldentwertung ausgeglichen werden.

Löhne müssen deutschlandweit gerecht sein

Außerdem fordert die Gewerkschaft eine Angleichung der Mitarbeiter im Osten an die im Westen. Schon in den Verhandlungen 2013 wurde eine Lohngleichheit bis 2022 beschlossen. Nun will die IG BAU über konkrete Maßnahmen sprechen. Zudem fordert sie, dass auch Facharbeiter im Osten eine Betriebsrente erhalten.

Ebenso verlangt die Gewerkschaft, dass die Fahrtkostenerstattung zur Baustelle angehoben wird. Die jetzige Auslöse reiche oft nicht für Unterkunft und Verpflegung aus. Auch eine Übernahme der Ausbildungskosten strebt die IG BAU an. Lehrmittel müssten gestellt und Fahrtkosten bezahlt werden.

Arbeitgebervertreter sind skeptisch

Der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie beurteilt die Forderung von plus sieben Prozent hingegen als zu hoch. Zwar sei die Entwicklung der Baukonjunktur positiv. Die Ertragssituation bleibe aber angespannt. Zusätzlich belaste die Einführung einer neuen kapitalgedeckten Alterssicherung für die Beschäftigten im Bauhauptgewerbe die Arbeitgeber.