Friseure: Die Schere geht auseinander

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Der Markt im Friseur-Handwerk ist hart umkämpft. Vor allem viele kleinere Betriebe machen Verluste, die großen sind erfolgreicher.

Boykottaufruf: Man weiß nie, wo die Schere ansetzt. - © hitdelight- Fotolia

Die Schere geht auseinander

Die Friseur-Branche

Im Friseurhandwerk gibt es wie kaum in einer anderen Handwerksbranche sehr unterschiedliche Betriebstypen. Diese reichen von kleinen inhabergeführten Einzelunternehmen beziehungsweise familiengeführten Salons, über mobile Kleinstunternehmen, welche die Kunden zu Hause bedienen, bis hin zu sogenannten Stuhlmietern, die als Untermieter in den Salons agieren. Gleichzeitig gibt es eine erhebliche Anzahl an großen Filialunternehmen und Friseurkettenbetrieben oder im Franchisesystem geführten Unternehmen. Hinzu kommt, dass etliche Friseure auch Kosmetikdienstleistungen anbieten.

Branchenvergleich : Kleine Friseurbetriebe schreiben rote Zahlen

Laut Betriebsvergleich der Landesgewerbeförderungsstelle des NRW-Handwerks für 2011 haben Betriebe bis 100000 Euro Jahresumsatz einen Gewinn vor Steuern von 25,4 Prozent des Umsatzes und einen Anteil der kalkulatorischen Kosten am Umsatz von 42,9 Prozent ausgewiesen. Das führte zu einem betriebswirtschaftlichen Verlust von 17,5 Prozent des Umsatzes. Ein deutlich geringerer Verlust, nämlich 0,5 Prozent vom Umsatz, wurde für Unternehmen mit einem Jahresumsatz über 100000 Euro ermittelt. Insgesamt schreiben also viele kleinere Unternehmen rote Zahlen, die großen mit einem Umsatz über 500000 Euro sind erfolgreicher, weil mit zunehmender Größe der Anteil der kalkulatorischen Kosten am Umsatz sinkt.

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Konjunktur: leichtes Umsatzwachstum

2010 erwirtschafteten die Betriebe ein leichtes Umsatzplus von 1,7 Prozent. 2011 wurde ebenfalls ein leichtes Umsatzwachstum erreicht. Das Statistische Bundesamt weist für das zweite und dritte Quartal 2012 Umsatzrückgänge aus, erfahrungsgemäß sind die Ergebnisse aus der noch ausstehenden Umsatzsteuerstatistik aber positiver. Bleibt die Schwächephase der Wirtschaft vorübergehend, kann die Branche 2013 mit einem leichten Umsatzwachstum rechnen.

Aussichten: Eindeutige Salon-Konzepte im Vorteil

Im hart umkämpften Markt müssen die Friseure ihre Kundenzielgruppe klar definieren. Dazu gehört ein eindeutiges Salonkonzept, entweder mit hohem Qualitätsanspruch und entsprechenden Preisen oder mit einem Preiswertkonzept (Quelle: BVR).