Kreditkosten Worauf Sie achten müssen

Überziehungskredite sind extrem teuer. Dirk Hecking, Leiter der kaufmännischen Unternehmensberatung der Handwerkskammer zu Köln, erklärt, wie Handwerksbetriebe am besten damit umgehen.

Kreditkosten

Worauf Sie achten müssen

Kontokorrentzins. Handwerksunternehmer mit guter Bonität zahlen derzeit 12 Prozent Zins, wenn sie innerhalb ihrer Kontokorrentkreditlinie bleiben. Existenzgründer meist sogar noch mehr, je nach Verhandlungsgeschick und Position des Unternehmens bis zu vier Prozentpunkte. Tipp: Beschönigen Sie Ihre Geschäftssituation nicht, sondern zeichnen Sie ein realistisches Bild. Wichtig: Wer bei anderen Banken Vergleichsangebote einholt, muss damit rechnen, dass die eigene Hausbank davon Wind bekommt. Solche Anfragen werden meist bei der Schufa gespeichert.

Überziehungszins. Wer den eingeräumten KK-Rahmen überzieht, zahlt astronomisch hohe Zinsen. Zusätzlich zum Sollzins wird ein Aufschlag berechnet. Besser, Sie schulden langfristig um, betreiben konsequentes Mahnwesen oder denken zum Beispiel über eine Beteiligung der Mitarbeiter, der Familie oder anderer Geldgeber nach. Oftmals lässt sich das Problem auch lösen, wenn Kunden zu höheren Anzahlungen bewegt werden.

Provision. Auf eine Bereitstellungsprovision für eventuell benötigten Kontokorrent-Kredit sollte die Bank verzichten. Zumindest soweit sich der Unternehmer innerhalb seiner eingeräumten Kreditlinie bewegt. Wenn die Bank eine solche Zulage verlangt, sollte sie beim Sollzins entgegenkommen. Die Bank argumentiert damit, dass von ihrer Seite stetig Liquidität bereit gehalten werden muss, weil der KK-Rahmen jederzeit in Anspruch genommen werden könnte.

Bearbeitungsgebühr. Ebenfalls in die Kostenbilanz mit einzubeziehen: Viele Banken verlangen für Bereitstellung bzw. Verlängerung des KK-Kredites eine Bearbeitungsgebühr – in der Regel als Prozentsatz vom KK-Rahmen, manchmal auch als fester Euro-Betrag. Verhandeln Sie hier mit dem Ziel, dass die Bank darauf verzichtet.