Wo ich hin will: Mit Finanzwissen den Betrieb übernehmen

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Wo ich hin will – Träume und Ziele von Handwerkern

Zur Vorbereitung der Übernahme des elterlichen Betriebs studiert Ralph Lanz Finanzmanagement und ist begeistert. Endlich kann er geschäftsmäßig auf Augenhöhe mitreden.

Von Petra Nickisch-Kohnke

Die Perspektive, irgendwann den väterlichen Gipser-/­Malerbetrieb mit 30 Mitarbeitern zu übernehmen, birgt eine große Verantwortung. Ich bin dann die vierte Generation und möchte nicht derjenige sein, der eine gut laufende Firma an die Wand fährt.

Super Fundament

Das Stuckateur-Handwerk ist wirklich etwas Schönes. Mir macht der Beruf viel Spaß, aber nach Ausbildung, Bautechnik-Fortbildung und Meisterschule fehlte mir immer noch die Tiefe, der größere Überblick. Ich wusste, ich muss noch mehr kennenlernen. Wenn ich die Firma meines Vaters erfolgreich weiterführen möchte, brauche ich ein super Fundament. Nach dem Tipp eines Kumpels entschied ich mich für ein Finanzmanagement-Studium in München.

Was ich dort bislang gelernt habe, ist der Hammer! BWL, VWL, Statistik, Unternehmenssteuerung – davon werde ich definitiv profitieren. Wir hatten auch ein zusätzliches Fach „Investitionen und Finanzierung“. Ganz ausführlich sind wir das Thema Bilanzen durchgegangen – wie man sie liest, wie man sie aufstellt, wie Problemfälle zu lösen sind. Alles hatte einen hohen Praxisbezug und ich habe endlich das Gefühl, dass ich geschäftsmäßig auf Augen­höhe mitreden kann.

Jetzt im Januar möchte ich noch für ein Auslandssemester nach Valencia. Spanisch lernen war schon als Kind mein Traum. Wenn ich dort für ein halbes Jahr gelebt und mir bestimmt auch die eine oder andere Baustelle angeschaut habe, muss ich noch die Bachelorarbeit schreiben, um mein Studium gegen Ende 2022 abzuschließen.

Eine gewisse Portion Respekt

Danach erwartet mich der Einstieg in den Betrieb meines Vaters. Er wird mir noch viel zeigen müssen, bis ich die Firma letztlich übernehmen kann. Mir schwirren auch schon einige Ideen im Kopf herum, wie ich mich einbringen möchte. Ich freue mich auf alles – aber ich habe auch eine gewisse Portion Respekt.