Wo ich hin will: Frauen in männerdominierte Berufe bringen

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Wo ich hin will – Träume und Ziele von Handwerkern

Als ich seinerzeit seit Langem die erste Frau in einer SHK-Berufsschulklasse war, habe ich meiner Lehrerin versprochen: Das soll sich ändern.

Installateur- und Heizungsbaumeisterin Lena Hinz aus Glückstadt gründete 2022 die Initiative „Die Handwerkerin“. Im selben Jahr übernahm sie den väterlichen Betrieb.
Installateur- und Heizungsbaumeisterin Lena Hinz aus Glückstadt gründete 2022 die Initiative „Die Handwerkerin“. Im selben Jahr übernahm sie den väterlichen Betrieb. - © Jörg Brocksetdt

Ich werde Frauen ermutigen, den Schritt ins Handwerk, vor allem in männerdominierte Gewerke, zu gehen. Beinahe hätte ich es nämlich selbst verpasst, den tollen Beruf der Installateur- und Heizungsbaumeisterin zu ergreifen.

Ursprünglich habe ich als Facharzthelferin in der Unfallchirurgie gearbeitet. Nur durch meine Wartezeit auf die nächste feste Stelle habe ich im Betrieb meines Vaters einen Job als Bauhelferin angenommen – und sofort Blut geleckt. Hätte ich dieses Hineinschnuppern und die Ermutigung der Kollegen nicht erlebt, wäre ich sicher keine Handwerkerin geworden. Dabei fehlen uns so viele Fachkräfte.

Hemmschwellen abbauen

Anfang 2022 habe ich deshalb meine ehrenamtliche Initiative „Die Handwerkerin" gegründet. So möchte ich Frauen Praktikums- und Ausbildungsplätze vermitteln und, wo es nur geht, die Hemmschwelle abbauen, einen ersten Kontakt zu wagen und Handwerksberufe einfach mal auszuprobieren. Dafür gehen wir auf Messen, in Schulen und sind auf Social Media präsent. Einige Netzwerk- und Kooperationspartner habe ich schon gefunden, aber ich suche noch weitere Unterstützer, die aus Handwerksbetrieben, Schulen, Verbänden oder vonseiten der Hersteller kommen können.

Anzahl der Frauen in SHK-Betrieben steigern

Wie ich meine Initiative auf die nächste Ebene hebe und sie in eine passende gemeinnützige Rechtsform einbette, diese Überlegungen zählen ebenfalls zu meinen nächsten Schritten. Irgendwann möchte ich sehen, dass die extrem niedrigen Zahlen der im Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik-Bereich beschäftigten Frauen in den Statistiken steigen. Vielleicht auf fünf oder sogar auf zehn Prozent. Aber das wird wohl noch ein paar Jahre dauern.

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